martina es gibt nur eine Studie, aber 3 Vergleichsgruppen. Eine bekommt "normale" Chemo, eine Chemo + Masivet und eine nur Masivet. Deswegen machen wir jetzt eine normale Chemo. Die metronomische Chemo ist die Chemo, die man zu Hause mit Tabletten machen kann. Der Hund bekommt also über einen längeren Zeitraum Tabletten, die dafür viel niedriger dosiert sind, als die Infusionen. Na ja, soweit der Stand der Dinge.
Diese Nacht hab ich mich mal wieder durch sämtliche Informationen im Netz gekämpft. Es soll wohl einen "Stoff" geben, der die Überlebenszeit von Hunden mit Hämangiosarkom bedeutsam verlängert hat, aber bisher ist es so teuer, dass das nicht leistbar ist und daher auch nirgends angeboten wird.
Tja, ansonsten findet man nur negative Berichte, es scheint so, als müssten wir uns damit abfinden, dass unser Hund gehen wird. Die Frage ist nur noch "wann". Wenn sie nächstes Weihnachten noch hier bei uns wäre, wäre das ein Wunder! Ansonsten grübel ich den lieben langen Tag, ob wir das richtige tun. Die Chemo ist ja nun schon angefangen und es geht ihr gut, aber niemand kann uns sagen, ob eine Chemo ihr Leben überhaupt verlängert. Ich frage mich, ob wir das richtige tun, ob sie selber anders entscheiden würde? Andererseits ist auch der Gedanke schlimm "nichts" getan zu haben. Damals haben wir es ja homöopathisch versucht und Cora starb (was nicht heißt, dass Homöopathie nicht hilft) und jetzt hab ich das Gefühl etwas anderes tun zu müssen *seufz*. Ich weiß auch nicht, was richtig ist und ich hab einfach nur Angst. Ich kann nicht schlafen, ich kann mich nicht konzentrieren und ich bin permanent traurig und depressiv.
Klar weiß ich, dass das meinem Hund auch nicht hilft, aber ich kann irgendwie nicht aus meiner Haut. Mein Mann kann das besser, der nimmt jeden Tag und freut sich, wenn es ihr gut geht. Wobei er es aber auch verdrängt, dass sie krank ist und ihn später dann die Erkenntnis um so härter trifft. Das tückische ist ja, dass es ihr jetzt ja echt toll geht, aber das war bei Cora auch so und dann ging es plötzlich rapide bergab. Ich hab solche Angst vor diesem Tag X, vor der Entscheidung, ob wir sie jetzt gehen lassen oder nicht, das Sterben in unseren Armen und schlussendlich auch die Frage, was wir mit ihr tun werden, wenn sie nicht mehr ist. Auch die Frage, ob wir das finanziell alles schaffen, wir studieren beide ja noch.
Und grade heute ist es besonders schlimm. Heute vor einem Jahr starb unsere Cora und nun liegt an ihrem Fleck ein schwer kranker Hund. Wenn ich daran zurückdenke wie das heute vor einem Jahr war, wie das alles abgelaufen ist, dann schnürt es mir die Kehle zu! Cora hat nur mehr erbrochen, konnte sich nur noch schwer auf den Beinen halten, fiel mitunter in ihren eigenen Wassernapf. Ihr Gesicht war eingefallen, ihr Leben ausgehaucht und dennoch hob sie den Kopf als der TA zur Tür reinkam. Diese Situation war so schlimm, denn wir dachten, wir würden das richtige tun und just in dem Moment als die Entscheidung gefallen war, hob sie interessiert das Köpfchen, um zu sehen, wer da kommt.
Das alles nochmal? Ich bin noch nicht so weit, ich würde gerne weglaufen, den Sand in den Kopf stecken.
Ich werde natürlich für unsere Maus da sein, aber es fällt mir alles andere als leicht. Ich muss an mir arbeiten, mich am Riemen reißen und ich darf mein restliches Leben nicht nur von dieser Diagnose abhängig machen. Im Moment ist es egal, was ich tue, nichts bereitet mir Freude. Aber so kann's nicht weitergehen, es hilft weder Yuna, meinem Mann und schon gar nicht mir. Eher wird alles nur noch schlimmer davon.
Entschuldigt, dass ich euch so volljammere, aber das musste einfach mal raus.