von Muki » Fr Dez 03, 2010 11:03 am
Vielen Dank für eure Anteilnahme. Es tut gut, wenn man in seiner Trauer verstanden wird.
Von dem doch so schnellen Ende sind wir alle überrascht worden, denn sie war ja relativ stabil und hatte Freude am Leben und am Fressen. Dienstag hatte sie einen superguten Tag. Mein Mann hat da wohl schon was geahnt, weil der das von seinem Vater kannte. Am Tag vor seinem Tod hat der nochmal richtig aufgedreht. Ich habe das auch schonmal gehört, dass das oft so ist, bin aber am Dienstag nicht auf so eine Idee gekommen. Jedenfalls ist sie Dienstag morgen zu mir ins Bett gekommen, was sie vor Ihrer Krankheit häufig gemacht hat, während der Krankheit aber leider nur noch ganz selten. Mein Mann ist dann mit den Hunden spazieren gegangen, sie hat gefressen, besser gesagt geschlungen und war gut drauf. Ich bin dann arbeiten gegangen und als ich mittags kam, war sie auch gut drauf. Ich habe ihr in der letzten Zeit mittags dann immer Obst oder Gemüse gefüttert. Sie liebte Äpfel, Bananen, Möhren. Abends haben wir dann einen Spaziergang gemacht und sie wollte immer weiter gehen. Sie hat einem immer schon gezeigt in welche Richtung sie wollte. Abends hat sie noch ein getrocknetes Kaninchenohr verspeist. Am nächsten morgen ist uns erst auch noch nichts besonderes aufgefallen. Um 7:00 Uhr hat sie mich geweckt, weil sie musste und ich habe sie in den Garten gelassen. Da ich Mittwochs frei habe, bin ich nochmal ins Bett und als ich dann später aufstand, wunderte ich mich als ich die Treppe runterkam, dass sie auf der Fußmatte vor der Wendeltreppe lag. Ich wäre fast drauf getreten. Sie ist dann aufgestanden und wirkte sehr schwach. Der Hals war stärker angeschwollen. Ich habe sie gefüttert mit sehr klein geschnittenem Rindfleisch und Babyglässchen. Die Hälfte hatte sie gegessen aber sie hatte Probleme beim schlucken. Ich habe dann den Rest püriert und dann ging es. Sie machte keine Anstalten, dass sie spazieren gehen wollte. Mir war das nicht geheuer und ich bin mit Ihr um 11:00 zu unserer Haustierärztin. Sie hat sie abgetastet und meinte, man sollte nicht mehr lange warten, die Drüsen wären sehr prall und man sähe ja nicht, wie es innen aussieht. Sie fragte, ob sie röcheln würde oder ob sie schlecht Luft bekäme. Das war bisher nicht. Wir vereinbarten einen Termin für Freitag, da würde sie zu uns kommen. Falls sich ihr Zustand über Nacht verschlimmern sollte, würden wir es aber Donnerstag machen. Ich bin wieder mit ihr nach Hause und da konnte ich sehen, wie es ihr von Stunde zu Stunde schlechter ging. Sie stand apathisch im Raum - dieser Blick, schrecklich. Ich wollte ihr was gutes tun und habe mir Leberwurst auf den Finger getan und die konnte sie nicht mehr nehmen. Sie zitterte und ihr klappten die Beine weg. Sie ließ die Zunge raus hängen und röchelte. Ich rief beim Tierarzt in Aachen an, weil die Mittwoch den ganzen Tag in der Praxis sind und der Arzt meinte ich sollte mit ihr vorbeikommen. Sie würden sie sich anschauen und gegebenenfalls euthanasieren. Ich rief meinen Mann an und meine Freundin, ob sie mit mir fahren würde, da mein Mann es nicht rechtzeitig schaffen konnte. Sie kam dann auch und Muk war im Garten. Sie kam rein, ging wie ein gebrochener Hund auf meine Freundin zu und wedelte ganz zaghaft mit dem Schwanz. Wir sind dann nach Aachen und beide Ärzte dort sagten, man müsste sie sofort erlösen. Alles andere wäre Quälerei. Sie ist dann ganz sanft eingeschlafen und ich habe ihren Kopf gehalten.
Dieser Verfall innerhalb von Stunden, das war sehr schockierend. Aber es gab mir auch sofort Klarheit, was ich zu tun hatte. Sie so leiden zu sehen - unerträglich.
Traurige Grüße
Sabine mit der tapferen Muk ganz tief im Herzen
Liebe Grüße
Sabine mit Nik und Lili
und Muk ganz tief im Herzen