Hallo Michaela,
ein trauriges, aber herzliches Willkommen hier in dieser Runde. Man muß das erstmal verdauen, so eine "Diagnose", die ja eigentlich noch keine richtige ist. Erstmal sitzt einem ein mächtiger Schrecken im Nacken und man malt sich ganz furchtbare Dinge aus. Was bei Euch ja allerdings etwas unklar ist, so wie ich das verstanden habe, ist ob es sich nun tatsächlich um ein Lymphosarkom handelt oder um einen entzündlichen Prozess mit tumorösen Erscheinungsbild? Auf jeden Fall scheint da etwas Entzündliches mit einzuwirken...Ich würde mich auf jeden Fall noch durch einen Facharzt in einer Klinik absichern und alle Differenzialdiagnosen durchgehen, notfalls auch noch eine dritte oder sogar vierte Meinung einholen. Gerade wenn es Dir auch schon öfter passiert ist, dass Du schon von Fehldiagnosen so verunsichert bist (kenn ich nur zu gut). Verliere möglichst keine Zeit und recherchiere was das Zeug hält. Verlaß Dich bloß nicht nur auf eine Meinung, auch wenn Du denkst, Deine TÄ sei gut. Den Fehler habe ich nämlich gerade gemacht und ein Jahr Zeit verloren, in dem man hätte viel tun können. Blöd finde ich auch, dass die Dich mit dem Fachchinesisch einfach so stehen lassen, gut wahrscheinlich wollen die erst sicher sein, bevor sie die Pferde scheu machen, aber Du bist eh schon durch den Wind... Erstaunlich finde ich das auch mit den gezogenen Zähnen,kann ja vieles sein. Ist es eine Gingivites? Oder sogar ein eosinophiles Granulosom (kommt bei Hunden eigentlich sehr selten vor, eher bei Katzen, dort werden die Zähne vom körpereigenen Immunsystem als Fremdkörper gesehen und abgestoßen, üble Sache)? Tausend Möglichkeiten kämen in Betracht. Mein Tipp: ganz viel googeln, sich hier durch alle Berichte durch ackern und ein klinisches Wörterbuch kaufen (ist leider sauteuer aber ich habs heut gekauft, weil ich die Nase voll habe, für dumm verkauft zu werden) oder Lexikon, damit Dir die Ärtze nicht irgendeinen Müll erzählen. Betrachte es als Detektivarbeit . So wirklich eindeutig ist der Befund ja nicht...Ich wünsche Euch viel Glück und drücke Euch die Daumen, dass ein kein maligner Tumor ist.
Hier noch mal ein paar sehr freie Übersetzungen meinerseits:
Gingiva: Zahnfleisch bzw. Teil der Mundauskleidung, Periostverankerung.
PE: bedeutet wortwörtlich Probeexzision, also quasi das Gewebe, was für die Biopsie, operativ entnommen wurde.
Proliferation: Wucherung, Ausbreitung
Lymphoblasten: tja wie kann man das richtig beschreiben, vielleicht als eine Art "aktivierte" Lymphozyten??? Sprich weiße Blutkörperchen, die in Knochenmark, Lymphknoten, Milz und ich glaube auch im Thymus hergestellt werden und über die Lymphknoten in die Blutbahn gelangen. Man unterscheidet sie in die "berühmten" B- und T-Lymphozyten, die beide für die Abwehr zuständig sind (die "Killerzellen des Immunsystems). Hoffe, das hab ich so einigermaßen richtig ausgedrückt...
Plasmazellen, ist glaube ich klar...
Granulozyten: ganz vereinfacht sind das Zellen, die für die immunologische Abwehr zuständig sind für den Bereich: allergische Reaktionen, Wurm- und parasitäre Infektionsabwehr.
Epithel: beschreibt einen Zellverband, der Körperoberflächen bedeckt, bzw. auskleidet
ulcerieren: kommt von Ulcus=Geschwür
Infiltrat: bedeutet hineinfliessen? hineindringen? dabei schreiben die ja aber nicht was genau infiltriert!!!! Deshalb die unsichere Diagnose.
Lymphfollikel kann ich Dir leider nicht so genau erklären, vielleicht mal Wikipedia fragen. Ich weiß nicht wozu die genau da sind, nur dass sie halt in der Rinde des Lymphknotens hergestellt werden, hilft nicht wirklich oder?
Liebe Grüße, Daggy und Mora