von 99cane99 » Mo Dez 01, 2014 6:32 pm
So, jetzt fang ich einfach mal an zu berichten.
Also es waren 6 Teilnehmer mit Hund, für jeden Hunde wurde ein alter Trail gelegt so um die 400 Meter und ca. 4-6 Tage alt – immer mit verschiedenen Hunden.
Das legen der alten Trails ist schon der Wahnsinn was da für eine Logistik dahinter steckt.
Ich erkläre es Euch mal anhand von einem Trail.
Hund der dann vermisstwird - wird vom Besitzer zu Punkt A gebracht, dort wartet Fremde Person 1 und übernimmt den Hund mit der eingenen Leine (Leine vom Hund würde wieder zu sehr nach Hundebesitzer riechen). Person 1 geht ein Stück mit dem Hund und dort wartet Fremde Person 2 – Hund wird auf diese Person an der Leine umgehängt und Person 1 verlässt den Trail aber nicht über den Weg wo sie gekommen sind.
Person 2 geht weiter am besten zu einem Punkt wo Besitzer am anderen Ende für Hund sichtbar ist, damit
er dann frei abgerufen werden kann.
Besitzer nimmt Hund in Empfang und fährt weg.
Am Tag der Suche fährt Besitzer mit Hund wieder zum Endpunkt und lässt Hund entweder bei geöffneter
Heckklappe im Käfig sitzen oder bindet ihn irgendwo an. Der Besitzer muss vom Hund entfernt sein.
So, das war der Teil verstecken des Hundes
Nun der Geruchsartikel
Der Geruchsartikel sollte möglichst nur vom Hund sein (was aber fast nicht möglich ist, weil der Hund immer Hautschuppen vom Besitzer hat, deswegen sollte der Besitzer am Start ein.
Aber das Thema Geruchsartikle ist zu aufwendig hier zu schreiben.
Ja und nun zu Ellis Trail – er war vier Tage alt und ca. 400 Meter lang. Wir haben ihr den Geruch im Glas angereicht und sie bekam das Komando riech – sie hat sehr lange gerochen – wahrscheinlich hat sie wirklich
überlegt ob das unser ernst ist – „das hier“ zu suchen – gut dann ist sie los und hat erstmal ein Stinki gemacht, das ist oft eine Zeit die sich die Hunde nochmal nehmen zum nachdenken.
Elli ist schön gelaufen und hat auch die Abgänge was nicht typisch sind toll gearbeitet. Dort wo der Hund frei gelaufen ist war Elli langsamer. Nun sind wir bei dem Hund angekommen der in einer Box saß, Elli ist hin hat mich kurz angeschaut (was ich nicht gemerkt habe) und dann ist sie gekreiselt – dann wieder zum Hund – dann wieder Kreise – ja und dann kam der Blick zu mir und sie wurde von mir mit Futter und viel viel Lob bestätigt.
So das war Ellis erste Tiersuche
Dann ging es weiter, die Seminarleiterin hat am Freitag mit zwei Leuten ein lebendiges Huhn versteckt, auch das war wieder eine Meisterleistung, das Huhn wurde von zwei verschiedenen Personen geführt, bzw. mit Mehlwürmer gelockt (ich hätte das gerne auf Film gesehen), das letzte Stück wurde das Huhn dann abgerufen.
Die Hunde bekamen dann Federn als Geruchsartikel und haben alle brav gesucht, sprich es ist ihnen egal was sie suchen – sie suchen. Aber es haben sich alle Hunde bei dem Huhn erschrocken – fand ich witzig.
Elli hat gesucht – gefunden – aber nicht gefressen
So dann hab ich Samstag späten Nachmittag Elli nach Hause gebracht, hab mich kurz frisch gemacht und bin zum Theorieabend los, der über Einsatzhelfer und Geruchsartikel geht und dann haben wir noch die Filme von Vormittag und der Huhn-Suche angeschaut und analysiert.
Elli ist ein „ehrgeiziger“ Suchhund.
So und nun der Sonntag – wir hatten einen Tatort (sprich wir haben einen Einsatz nachgespielt). Die Hündin unserer Trainerin wurde am Donnerstag versteckt (für uns natürlich – sie ist entlaufen) wir haben dann gefragt was wo wie und haben dann versucht den richtigen Hund für den Start zu nehmen.
Die Tierbesitzerin hat schon tolle Geruchsartikel vorbereitet und und ins sterile Gläser gegeben. Bei jedem Hundeführer muss ein Helfer mitlaufen (was ich ja schon bei Echteinsätzen mache). So erster Hund gestartet – ist nicht weit gekommen, hat dann zum pendeln angefangen und dann haben wir ihn rausgenommen und den zweiten zur Überprüfung nochmal dort starten lassen. Zweiter Hund konnte schon mehr finden, wurde dann aber auch rausgenommen und wir haben die Stelle gesagt wo sie noch sicher war und dort den dritten Hund angesetzt. Diese ist auch gut gelaufen, sogar durch ein Tor, dort haben wir sie dann auch rausgenommen, weil sie dann auch Unsicherheiten anzeigte. Der vierte Hund hat gut Strecke gemacht, das ist eine ganz schnelle Labbi-Damen, aber auf einem Wiesenstück konnte man sie nicht mehr eindeutig lesen – also raus.
Dann kam Miss Elli – wir haben beschlossen wir setzten sie am Wiesenstück an, wenn es dort nicht weiter geht, dann muss sie sich da rausarbeiten.
Elli hat länger gebraucht um aus den „Pool“ rauszukommen, weil dort war am Donnerstag die „Hundeübergabe“ und wir sind da auch schon länger gestanden – ich hab ihr die Zeit gegeben und sie kam raus – ist dann über die Wiese und schon standen wir auf einer Hauptverkehrsstrasse. Da musste ich mich dann voll auf meinen Helfer verlassen, wann ich da rüber konnte – ist für mich immer noch sehr schwer, weil es ist einfach so drin, dass man selbst schaut.
Gut über der Strasse ging es dann weiter ein kurzes Stück durch den Wald und dann über eine Autobahnbrücke.
Die Autobahnbrücke war extrem schwer, weil diese ist ja offen ist und exreme Windverwirbelungen aber nachdem sie einmal rechts und links daneben geschaut hat ist sie dann doch auf die Brücke und drüber. Anschließend hatten wir noch eine Entscheidung, es waren vier Abzweigungen, sie hat brav abgecheckt und dann die rechte angezeigt und ist noch rein, dann haben wir sie raus genommen.
Das war für Elli auch das erste mal, dass sie kein Futter bekam, weil sie hat ja nix gefunden, aber sie wurde ganz toll gelobt – im Auto hab ich ihr dann Futter gegeben.
Dann ist Max los, den haben wir dort angesetzt wo Elli raus ist weil wir uns sicher waren das Elli das richtig gemacht hat, wenn es nicht so gewesen wäre, dann hätte Max umdrehen müssen, aber es war richtig – war gleich noch a bissi stolzer auf Elli.
Ja uns Max ist dann als letztes gegangen und hat dann Rommy gefunden, sie saß im Biergarten, wo wir dann Essen waren und hat brav auf uns gewartet – Herrchen war im warmen drinnen.
So mein Fazit von diesem Wochenende, es war sehr anstrengend für Hund und Mensch, man muss erst die ganzen Eindrücke verarbeiten und verdauen. Aber es hat mir für die Zukunft Tiersuche viel viel gebracht, grad weil wir so eine kleine Gruppe waren. Jetzt muss ich mit Elli nur noch drei Prüfungen machen, dann ist sie bedingt einsatzfähig, sprich zur Nachsuche, die vierte Prüfung wäre dann voll einsatzfähig.
Ja ein langer weg beginnt.
Ich glaube Lüni werde ich die Prüfungen nicht unbedingt antun, wobei wenn sie gut drauf ist und gut läuft, dann kann man es ja versuche, weil Spaß macht ihr das ja auch.
Es war jetzt sehr viel was ich geschrieben habe – tut mir leid – aber Ihr wolltet ja alles wissen, ich hoffe doch mal, dass ich nix vergessen habe.
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