Und auf einmal ist nichts mehr wie es war.....

[nunni]

Hallo Dagmar,

schade, ich dachte, Du wärst auch schon wieder auf dem Damm...so wie ich. Dann kann ich Dir weiterhin nur gute Besserung wünschen...vielleicht passend zum Wochenende?

[swenjajara]

[Dagmar]

Meine liebe Farina alles Liebe zu deinem 7. Burzeltag. Feier ihn schön mit Rowdy und Nicky und all den anderen. Habt viel Spaß miteinander und ganz viele Knochen und Leckerlis. Wir werden dein Geburtstag hier auch feiern, wie wir es immer gemacht haben. Laila bekommt was besonderes, wie auch du es immer an ihrem Geburtstag bekommen hast. Außerdem werde ich noch eine wunderschöne Blume für dich besorgen, die du dann bewundern kannst an deinem Platz, den wir hier für dich haben. Herrchen hat noch einen sehr schönen Nachruf verfasst, der dein tolles, aber zu kurzes Leben beschreibt. Farina wir lieben dich für immer..... bis wir eines Tages wieder zusammen sein werden... dein Frauchen




Du wurdest am 14. März im Jahre 2001 um 17 Uhr 34 als dritter von sieben Welpen geboren. Dein Eltern waren Tarik und Fiona vom altdeutschen Ursprung, sodass Dein voller Name "Farina vom altdeutschen Ursprung" war. Damals hießt du noch nicht Farina, sondern, da sechs der sieben Welpen mit einem bunten Band gekennzeichnet waren, nach der Farbe deines Bandes "Fräulein Orange". Du entwickeltest dich prächtig zu einem herumtollenden immer gut aufgelegten Plüschbündel mit fuchsroten Fell. Zweieinhalb Monate konntest du mit deinen Geschwistern spielen, als du dann am 31. Mai zu deinem neuen Frauchen Dagmar und ihrer holländischen Schäferhündin Laila nach Raunheim kamst.

Frauchen war Mitglied in einem Hundeverein und so war es nur natürlich, dass du hier in die Welpenschule kamst. Hier lerntest du den Umgang mit gleichaltrigen Hunden, und die gleichaltrigen Hunde lernten, dass du die Hosen anhattest. Du warst ein richtiges Energiebündel, dass immer etwas zu tun brauchte. Als du älter wurdest, lerntest du Agility, das Springen über Hindernisse oder das Laufen durch einen Stofftunnel. Zunächst waren die Stangen sehr niedrig, du warst ja noch am Wachsen und so musste man vorsichtig sein. Aber je älter du wurdest, desto höher wurden die Stangen und komplizierter die Hindernisse. Da gab es jetzt auch noch die Wippe, den schmalen Steg, die Wand, und - für dich ganz furchtbar langweilig - den Tisch. Hier musste man auf einen Tisch springen und dort auch noch drei Sekunden still stehen oder sitzen bleiben. Nein, Farina, das war nichts für dich. Du musstest immer in Bewegung sein, nicht wahr?

So wurde aus dem kleinen zarten Welpen irgendwann eine ausgewachsene Hündin, oder sollte ich besser sagen: Eine Rüdin? Du warst immer Chef jedes Rudels, jeder hatte sich dir unterzuordnen und wenn ein anderer Hund seine Markierung in die Wildnis gesetzt hatte, dann musstest du immer noch einmal drüber. Natürlich mit erhobenen Beinchen, wie es sich für eine Rüdin gehört.

Mit der Energie, die du draußen an den Tag legtest, warst du auch in der Wohnung bei der Sache und nur schwer zu bändigen, vor allem beim Fressen. Du hast nie gebettelt, wenn wir etwas in der Hand hatten, aber wehe, wenn du das Trockenfutter in den Napf bekamst. Man hatte nie den Eindruck, dass du das wirklich gegessen hast, eher konnte man denken, dass du die Pellets eingeatmet hast. Wie ein langes, lautes Schlürfen. Und wenn Laila endlich mit dem Fressen fertig war, musste ihr Napf natürlich auch noch überprüft werden.

Je länger du mit Frauchen Agility übtest, desto besser wurdest du. Und du warst schnell, verdammt schnell. So unglaublich schnell, dass Frauchen keine Chance hatte, dir hinterher zu kommen. Deswegen brachte dir Frauchen immer weitere Befehle bei, wie "Links" oder "Rechts", sodass sie dich damit auf die Entfernung in die richtige Richtung bringen konnte. Mal klappte es bei einem Turnier nicht so gut, dann hattet ihr eine Disqualifikation, mal lief es super, dann lagt ihr ganz weit vorne, weil du so schnell warst. Du konntest nicht nur wahnsinnig schnell rennen, du hattest auch eine unglaubliche Reaktion. Jede Drehung von Frauchen, jede kleine Bewegung hast du sofort bemerkt und darauf reagiert. Sogar im Sprung, mitten in der Luft konntest du dich in eine andere Richtung drehen. Damit hast du dir während deiner Agility-Karriere eine Menge Pokale verdient. Manchmal aber auch nicht. Wenn nämlich Frauchen schon dachte, du wärest schon über den Sprung drüber und sie drehte sich dann schon in die neue Richtung. Dann hast du deine Richtung noch mitten im Sprung korrigiert, aber leider war das so nicht gewollt. Aber das war ja nicht deine Schuld.

Frauchen spielte mit dir Frisbee und dir machte es einen Riesenspaß, die Scheibe noch in der Luft zu fangen. Du hast jedes Mal richtig abgehoben, den Frisbee geschnappt und dich dann in der Luft um die eigene Achse gedreht um sicher, wie eine Katze, wieder zu landen. Richtig kompliziert wurde es dann beim Dogdancing, wo sie dir noch viel mehr Kunststückchen beibrachte. Du musstest auf deinen Hinterbeinen stehen, oder über ihr ausgestrecktes Bein springen oder während sie ging, in Achten um ihre Beine herum laufen, usw. Als du das alles sicher konntest, habt ihr das alles sogar vor einem Riesenpublikum in einer großen Pferdekoppel gezeigt. Ihr habt euch ein richtiges Kürprogramm zurecht gelegt, halt ein richtiger Auftritt mit eigener Show-Musik aus dem "König der Löwen", Scheinwerfern und donnerndem Applaus. Nur Laila, die euch zum Schluss noch einen Plastikblumenstrauß bringen sollte, hats verpatzt. Während sie noch bei den Proben den Strauß immer sicher im Maul hielt, hatte sie abends bei der Vorführung wohl Lampenfieber und vor lauter Aufregung immer den Strauß fallen lassen.

Nachdem Frauchen gesundheitlich nicht mehr so aktiv sein konnte hast Du dir deine sportliche Betätigung dann anderweitig geholt: Du jagtest den Krähen nach. Wenn du beim Gassigehen im Feld irgendwo eine Krähe gesehen hattest, dann bist du schnell wie der Blitz losgeschossen, bist auf die Krähe los, die dann natürlich weggeflogen ist, und dann in einem weiten Bogen und im gestreckten Galopp zu Frauchen zurück gekommen. Du warst danach nicht einmal wirklich außer Atem. So richtig ausgetobt hast du dich bei den wenigen großen Spaziergängen auf den Mainwiesen bei Hochheim. Da konntest du Rennen, mit anderen Hunden spielen oder an flachen Stellen in den Main baden gehen. Du hast das Wasser geliebt, Farinchen, von hoch oben todesmutig hineinspringen und dann zurückschwimmen, nur, um irgendein Stöckchen zu holen. Nur einmal hast du dich wohl verschätzt. Da bist du wohl an einer sehr steilen, glitschigen Stelle in den Main gesprungen und kamst von selbst nicht mehr heraus. Du hast uns um Hilfe gerufen und hast glücklicherweise die Ruhe bewahrt und nicht herum gezappelt, sodass dich Herrchen wieder heraus ziehen konnte.

Du warst aber eine richtige Wasserratte, was wir auch im Urlaub immer wieder gesehen haben. In Spanien, an der Costa Brava, da sind Herrchen und Frauchen ins tiefere Wasser gegangen und du bist natürlich hinterher geschwommen, bist immer schön mitgepaddelt, während Laila am Ufer stand, bellte, und bei jeder Welle, die an den Strand schwappte vor dem Wasser zurück sprang, als wäre es Säure gewesen. Irgendwann mussten wir dich am Strand anbinden (was dir natürlich überhaupt nicht passte), weil du doch langsam richtig erschöpft warst vom vielen Schwimmen, aber von Aufgeben keine Spur. Wenn du dann nass aus dem Wasser kamst, dann hast du dir immer erst einmal jemanden gesucht, der in der Nähe stand, bist zu ihm hin um dich dann genau dort trocken zu schütteln. Und dann hast du dich, nass wie du warst, im Sand gewälzt und hast dich rund herum einpaniert. Du sahst vielleicht aus! Aber der Wind hat dein flauschiges Fell immer wieder schnell trocken geföhnt und der Sand lag dann überall im Zelt oder im Wohnwagen. Ich denke, du hast auch den Urlaub in Italien, in der Toskana genossen. Wir waren dort zwar nicht am Strand, aber zu deinem Bad bist du dennoch gekommen. Auf der Weide, nahe unserer Unterkunft, stand eine alte Emaille-Badewanne als Tränke für das Vieh. Die Badewanne war halbvoll Wasser, das gerade noch durchsichtig war. Du bist natürlich hinein und hast dich abgekühlt, wenn gleich es dort nicht unbedingt warm war, oder wenn, dann nur in der Sonne. Immerhin war es April und noch recht frisch. Unvergessen auch das Missgeschick, welches dir direkt vor der Haustür der Unterkunft passierte: Der Herbergsvater und sein Bekannter hatten gerade draußen gefrühstückt und räumten sodann die Überreste des Frühstücks ein. Andrea (in Italien ein männlicher Vorname) war vielleicht an diesem Morgen auch nicht ganz auf dieser Welt und hatte gar nicht bemerkt, wie auf seinem Tablett die Ölflasche umgekippt war und sich eine lange Ölspur vom Garten über die Treppe bis in die Küche zog. Farina, Du musstest natürlich unbedingt schauen, was hier so interessant war und hattest schließlich den ganzen Kopf voller Salatöl. Nicht, dass Andrea das bemerkt hätte, nein. Er zog seine Spur weiter durch die ganze Küche bis zur Spüle. Wir hatten einiges zu tun, dich wieder halbwegs sauber zu bekommen. Ja, und dann gab es da auf dem Hof noch etwas ganz tolles: Hühner. Mit Hühnern hattest du irgendwie schon immer eine seltsame Verbindung. Immer, wenn Herrchen ein Hühnergeräusch imitierte - "Gogoooock" - dann bist du halb ausgerastet und hast die Hühner gesucht. Wir hätten gerne noch gewusst, woher du diesen Hühnertick hattest.

Im Garten hatten wir keine Hühner, nur zwei Meerschweine, von denen inzwischen aber auch nur noch eines lebt. Dir hat es immer wieder einen Heidenspaß gemacht, die beiden zu hüten. Und wenn sie nicht gesprungen sind, wie du es wolltest, dann hast du sie mit der Nase angestuppst. Du hast sie immer wieder von einer Ecke des Geheges in die andere Ecke getrieben. Vielleicht hätten wir dich doch noch richtig ausbilden sollten, damit du weißt, wie man richtig hütet? Egal, du hattest deinen Spaß und du durftest auch abends, wenn wir den Garten verließen, auch immer zu ihnen hin und sie vom Außengehege ins Gewächshaus treiben. Ja, im Garten hatten wir immer viel Freude mit dir. Du hast immer so gerne mit dem Lederfußball gespielt, der eines Tages irgendwann im Garten lag. Vermutlich hatte ihn irgendein Jugendlicher aus Versehen hier rein geschossen. Du hast uns immer wieder aufgefordert, dass wir mit dir Ball spielen, und wenn es dir zu langweilig wurde, dann hast du die Flicken vom Ball abgerissen. Inzwischen ist keine weiße Stelle mehr am Ball vorhanden, so hast du den bekaut. Was im Garten weniger witzig war, das waren immer deine Buddelaktionen unter der Holzbank. Durch dein dickes Fell war es dir sommers immer viel zu heiß im Garten, und um dir Abkühlung zu schaffen, hast du dir in der weichen Erde eine Kuhle geschaufelt, in die du dich reingelegt hast. Irgendwann wurde die Kuhle aber immer größer, sodass die Holzbank, auf der wir saßen, und unter welcher Du liegen musstest, sich langsam nach hinten neigte.

Du bist deinem Frauchen aber sonst nicht von der Seite gewichen, hast es sogar mehrmals gegen andere verteidigt, die ihr zu Nahe kamen. Und wenn einer gar nicht hören wollte, dann bist du auch schon einmal deutlich geworden und hast ihm die Zähne gezeigt. Das wirkte. Du hast dich nie darum geschert, was dir passieren könnte, sondern immer nur darum, dass niemand etwas deinem Frauchen tut. So schnell wie du warst, so stark und so mutig, so warst du genauso anlehnungs- und kuschelbedürftig. Wenn du deine Streicheleinheiten brauchtest, dann bist du zu Herrchen oder Frauchen gegangen, und dich dann eine halbe Ewigkeit durchkraulen lassen. Das liebtest du. Auch, wenn man dein langes, seidiges Fell bürstete hast du das genossen. Nur die regelmäßigen Haarschnitte der verfilzten Unterwolle waren für dich unerträglich, weil man da ja still liegen bleiben musste.

Viel lieber hast du mit deinen Spielzeugen gespielt, von denen du einen ganzen Karton voll hattest. Du liebtest diese Spielzeuge, die quietschen, wenn man sie drückt und du hast sie alle bekaut, bis die Quieker den Geist aufgaben. Das Spielzeug blieb stets heil, nur diese kleinen Plastikquieken gaben nacheinander den Geist auf. Wir legten all deine Spielzeuge irgendwann immer wieder in deinen Karton und dir machte es ein ungeheures Vergnügen, die ganze Kiste wieder leer zu räumen, die Spielzeuge in der Wohnung (meistens aber im Schlafzimmer neben und vor dem Bett) zu verteilen, sodass man aufpassen musste, wohin man seine Füße setzt. Du hast dich mit deinen Spielzeugen immer selbst beschäftigt, wenn niemand mit dir spielte. Dann hast du dir irgendeines deiner vielen Spielzeuge gegriffen, hast darauf herumgekaut oder, wenn du ganz besonders gut drauf warst, dann hast du dich auf den Rücken gelegt, das Spielzeug mit deinen Vorderpfoten festgehalten und dann darauf herum gekaut.

Eines Tages seid ihr drei, Du, Laila und Frauchen, im Feld unterwegs und dieses Mal hatte Frauchen Spielsachen dabei, darunter auch einen kleinen Gummiball. Sowas liebtest du, da konnte man stundenlang drauf herumkauen. Doch irgendwann bei der ganzen Spielerei war plötzlich der Gummiball verschwunden, den Frauchen eben noch in deinem Maul gesehen hatte. Frauchen suchte das halbe Feld ab, bevor sie sich völlig sicher war, dass du den Ball auf deine eigene Art in Sicherheit gebracht hattest: Runter damit. Die Tierärztin konnte dir gerade noch rechtzeitig den Bauch aufschneiden und den Ball herausholen, bevor sich dein Magen soweit entzündet hätte, dass du es nicht überlebt hättest. Nach der Operation holten wir dich immer noch bewusstlos in einer Decke liegend aus der Tierarzt-Praxis und legten dich ins Auto. Die Tierärztin sagte, du würdest noch ein, zwei Stunden schlafen und wir sollten dich auf jeden Fall ruhig halten. Ob sie wusste, dass du da fast schon wieder wach warst? Das größte Problem war es, dich ruhig zu halten, denn du wolltest schon wieder in der Wohnung herum laufen und die Lage peilen.

Die Lage peilen, ja, auch darin warst du eine Meisterin. Du wusstest ganz genau, wann Herrchen und Frauchen nicht zuschauten, nicht wahr? Immer wieder war es eine nette Überraschung morgens aufzuwachen, in die Stube zu gehen und seinen Augen nicht zu trauen, wenn die Mülleimer untersucht, Pralinenschachteln auseinander genommen, Nussschalen in der Wohnung verteilt, Klopapierrollen zerfetzt, oder andere Sachen veranstaltet worden sind. Und dazu brauchtest du nicht einmal viel Zeit, denn du warst ja schnell. Kaum, dass Herrchen und Frauchen kurz den Raum verließen, hattest du die Lage in der Küche geprüft: Da standen verlockend duftende Muffins noch im Muffinblech zum Abkühlen ganz hinten auf der Arbeitsfläche. Als Herrchen und Frauchen nach einer halben Stunde wieder in die Küche kamen, standen das Muffinblech immer noch dort. Nur irgendwie hatten sich die Muffins sonderbar verändert: Allen fehlte die obere Hälfte, also der Teil, der oben aus dem Muffinblech herausschaute. Ganz sauber, wie mit dem Messer abgeschnitten, fehlte bei allen 12 Muffins der Teil, der oben aus dem Blech herausragte.

Aber das war nicht einmal dein Meisterstück. Das nämlich war ein ganzer Stapel Papier auf Herrchens Schreibtisch, etwa 20cm hoch war der Stapel. Und inmitten dieses Stapels lag eine noch geschlossene Schachtel mit belgischen Pralinen. Zumindest lag sie da morgens. Als deine beiden Futterspender am Nachmittag vom Einkaufen zurück kamen, da lag die Schachtel in der Stube verteilt, natürlich jetzt ohne die Schokopralinen. Der Stapel auf dem Schreibtisch war nach wie vor vorhanden, du hast die Schachtel sauber aus der Mitte herausgezogen. Ja, Farinchen, du hast Sachen gemacht.

Wie beispielsweise die Sache mit dem Suppenknochen, den du tagelang bekaut hast. Dieser ringförmige Knochen war inzwischen schon ganz weiß, vom vielen Geknabbere, aber irgendwie müssen noch ein Paar Geruchsspuren dran gewesen sein, vielleicht hing ja auch noch ein klitzekleines Teil in der Mitte fest. Sowas verlangt nach vollem Körpereinsatz, nicht wahr? Also zieht man sich den ganzen Ring über den Unterkiefer. Dumm nur, wenn man ihn von dort nicht wieder herunter bekommt. Und so standst du also vor uns, den Knochenring über den Unterkiefer gezogen und wir versuchten zu dritt erfolglos dir diesen Ring wieder abzunehmen. Zum Schluss kam Herrchen noch auf die Idee mit dem Dremel um damit den Knochen zu zerschneiden, aber das Geräusch war dir wohl sehr unheimlich, so mussten wir das lassen. Wieder einmal blieb nur noch der Weg in die Tierklinik, aber noch auf dem Weg aus dem Haus raus hast du es in einer letzten großen Kraftanstrengung geschafft, dir diesen Knochen wieder abzustreifen. Gerade noch rechtzeitig.

Wie gut, dass die Tierklinik nicht allzuweit entfernt ist, denn du hattest immer wieder so ausgefallene Dinge wie zum Beispiel eine Zecke, die dich direkt unter dem Auge erwischt hatte oder mehrere Grashalme in der Luftröhre. Die Zecke steckte schon komplett drin und wir hatten überhaupt keine Chance, da selbst etwas auszurichten, zumal sie auch noch direkt unter deinem rechten Auge steckte. Ich weiß noch, dass man auch in der Tierklinik so seine Mühe hatte, dich von diesem Parasiten zu befreien.

Eines deiner Lieblingsspiele war aber definitiv das Pfötchengeben, das konntest du prima. Vor allem dann, wenn man sich gerade auf den Sessel gesetzt hatte und sich seine Strümpfe anziehen wollte. Da musste man auch aufpassen, dass man sich nicht zuweit nach unten beugte, sonst machte man Bekanntschaft mit deiner schnellen Zunge. Und auch deine Zunge hatte die Geschwindigkeit wie die eines Chamäleons. Zack und nass war man.

Die vielen Spaziergänge im Feld und deine enorme Geschwindigkeit machten auch den Mäusen zu schaffen, die du jagtest und oft genug auch fingst. Frauchen hatte schon Mühe, überhaupt zu sehen, dass du wieder mal ein Mäuschen gefangen hattest, denn so schnell wie du es im Maul hattest, so schnell hattest du es auch verschlungen. Oftmals konnte sie gerade noch einen Schrei loslassen, wenn sie sah, dass du die Maus im Maul hattest und du spucktest sie manchmal auch tatsächlich wieder aus. Geholfen hat das der Maus allerdings nur in den wenigsten Fällen.

Deinen ganz großen Auftritt hattest du aber im September 2007 in der Ferienwohnung in Spanien, wo du als einzige die Einbrecher erkannt und verbellt hattest. Wärest du nicht gewesen, dann wären sicherlich mehr als nur die paar Geldscheine aus Frauchens Portemonnaie verschwunden. Hals über Kopf gaben die Einbrecher Fersengeld und mussten die Handtasche und Herrchens Hose auf dem Weg nach draußen Fallen lassen. Wir waren so stolz auf dich, Farina.

Nur eine Woche, nachdem wir wieder aus den Ferien zurück waren, entdeckte Herrchen bei dir zwei Schwellungen am Hals, die am Vortag ganz bestimmt noch nicht da waren und die sich am nächsten Tag eher noch größer anfühlten. Nur eine Woche später hatten wir die furchtbare Gewissheit: Lymphdrüsenkrebs der schwersten Form. Man sagte uns, dass du ohne Behandlung nur noch wenige Wochen hättest und mit einer Chemotherapie vielleicht sechs bis acht Monate. Wir schauten dich an, du machtest so einen lebenslustigen Eindruck, dass wir es mit der Chemo versuchten. Immerhin sollten 10% aller behandelten Hunde weitaus länger als zwei Jahre "gesund" sein, bevor der Krebs wieder kam.

Schon nach der ersten Spritze gingen die Schwellungen, die sich inzwischen auch an den Beinen, der Schulter und der Brust ertasten ließen, sehr schnell zurück und schon nach zwei Wochen waren sie nicht mehr zu spüren. Wir waren voller Hoffnung, dass unser Farinchen, unsere Kämpferin zu jenen Hunden gehörte, die den Krebs besiegten. Aber um welchen Preis?
Drei Tage lang warst du duppdiduh, und dann, von einem Tag auf den anderen, ging es dir so furchtbar schlecht, dass wir uns fragten, was wir dir damit antun. Drei Monate nach dem Beginn der Chemo hatte sich das nicht geändert, sodass wir uns nach anderen Verfahren als der Chemo umsahen. Gerade, als wir dachten, wir hätten deinen Krebs im Zaum gehalten, brach er wieder aus, dieses Mal schneller und schlimmer als zuvor und wir mussten uns nun wirklich mit dem Gedanken vertraut machen mussten, dass es bald Zeit wäre, von einander Abschied zu nehmen.

Eine Woche später wussten wir, dass es nur noch wenige Tage sein konnten, denn du wolltest nichts mehr essen. Dafür wolltest du Unmengen Wasser trinken, konntest es aber nicht bei dir behalten. Wir litten mir dir, wie du uns aus deinen Hundeaugen anschautest und wir wussten, dass wir dir nur noch auf eine Art und Weise helfen konnten.

Farina, du hast uns geliebt, wie ein Hund nur lieben kann. Du hast uns beschützt und mit deinem Leben verteidigt. Auch wenn unsere Trauer über den Abschied übermächtig zu werden droht, wie könnten wir dir deinen letzten Wunsch verweigern, dich von deinen Qualen zu erlösen?

Jemand sagte einmal, dass man erst dann wirklich gestorben ist, wenn niemand mehr da ist, der sich an ihn erinnert. Farina, wir wollen dich nicht vergessen, wir wollen uns immer an dich erinnern, aber wir wissen auch, dass Erinnerungen irgendwann verblassen. Daher haben wir dich in deinem Leben so oft, wie es nur ging, mit der Kamera begleitet und viele Filme aufgenommen. Wir haben deine Spaziergänge gefilmt, deine Begegnung mit den Schafen, viele deine Agility-Turniere und deine Jagd auf Mäuschen oder Krähen. Alles das haben wir. Nur dein Sprechen, dass haben wir nicht. Ja, Farina konnte sprechen, sie konnte ganze Geschichten erzählen. Zumindest dachten wir das. Es war kein Bellen, kein Heulen, sondern mehr eine Art freudiges Berichten. So werden wir uns also Zeit unseres Lebens an dich erinnern können, Farina, und wenn wir einmal nicht mehr sind, dann ist das alles sowieso überflüssig, denn dann sehen wir uns auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke wieder. Dort, wo jetzt auch Rowdy, Nicki und Muckel sind. Sicherlich gibt es da oben auch Schafe, die du hüten kannst, Mäuse und Krähen zum Jagen, und viele andere Hunde, mit denen du herumtollen kannst. Dort oben hast du keinen Krebs mehr, keine großen Knoten mehr unter dem Haut, du pfeifst nicht mehr beim Ein- und Ausatmen, weil dir die Knoten auf die Luftröhre drücken.

Gestern waren wir noch ein letztes Mal im Garten, du hast dort ein letztes Mal das Meerschweinchen gehütet und die Bank unterkellert, nur Ballspielen wolltest du nicht mehr. Ein letztes Mal hast du noch unter unserem Bett geschlafen, wie du es jede Nacht getan hast. Ein letztes Mal sind wir noch gemeinsam Gassi gewesen, ein letztes Mal hast du die Schafe in dem Garten an der Straße angebellt. Es sind diese vielen "letzte Male" die uns die Endgültigkeit immer wieder vor Augen halten, die uns bewusst machen, dass es keinen gemeinsamen nächsten Tag mehr geben wird. Wir muten dir die Strapazen einer weiteren Autofahrt nicht mehr zu, sondern lassen die Tierärztin, die dich so oft behandelt hat, zu dir kommen. Der Moment des Abschiednehmens ist da, wir streicheln dich noch ein letztes Mal, geben dir einen letzten Kuss, dann erlöst dich die Tierärztin von deinen Qualen. Ein letztes Mal atmest du noch, ein letztes Mal schlägt dein kleines Herz, dann hast du es geschafft. Für dich ist die Zeit des Leidens vorbei, für uns fängt sie jetzt erst wirklich an. Wie immer wir uns auch vorstellten, wie wir uns in diesem Moment fühlen würden, diesen Schmerz kann man sich nicht vorstellen. Einzig das Wissen, dass du jetzt nicht mehr länger leiden musst, gibt uns Kraft.

Leb wohl Farina. Wir lieben dich.

[Ariellée]

Alles Gute zum Geburtstag liebe Farina, lass es Dir gut gehen.
Wir denken an Dich und unsere Gedanken sind auch bei Deinem Frauchen.
Dagmar ich umarm dich.

Gruß Elke

[martinav]

Liebe Farina,

auch ich sende dir ganz liebe Geburtstagsgrüße ins Regenbogenland, du hast bestimmt schon ganz viele Freunde, mit denen du es heute so richtig krachen lässt.

Dagmar

[tina30]

Happy birthday liebe Farina. Laß Dich heute schön feiern von Deinen neuen und alten Freunden.

Der Nachruf ist wunderschön,Dagmar. Habe eine Gänsehaut bekommen als ich das laß. Ja, die Schmerzen sind unbeschreiblich.

Liebe Grüße
Tina und Balüchen

[Dagmar]

Danke schön für die lieben Wünsche

Danke Martina für die Kerze an Farinas Gedenkstein


Liebe Farina.... na wie gefallen dir die Blumen Laila freut sich über die vielen Extraleckerlis und sie hat sogar etwas Stöckchenholen draußen mit mir gespielt. Heute abend gibts für uns alle noch was leckeres und wir werden noch auf dich anstossen. Wünschen dir noch ganz viel Spaß auf deiner Fete und laß es ordentlich krachen meine Maus

[swenjajara]

hallo dagmar,

mit tränen in den augen habe ich den nachruf gelesen, er ist wunderschön geschrieben aber beim letzten abschnitt laufen mir doch die tränen


hallo liebe farina,

na, haste wohl gedacht ich hätte deinen burzeltag vergesseb
nee, nee... hab ich nicht....
, süße, lass es dir richtig gut gehen, futter dir den wanst voll und genieß den tag
bestell meiner mausi ganz liebe grüße von mir und sag ihr bitte das ich sie liebe

[99cane99]

Liebe Farina,

nachträglich noch alles Gute zu Deinem Geburtstag. Hoffe Ihr hattet eine schöne Party

Liebe Dagmar,

das ist so schön geschrieben - mir fehlen die Worte. Solche Tage sind immer schlimm - ich drücke Dich feste und denke an Euch.

[Vera99]

[Dagmar]

Danke für all die lieben Worte und Wünsche


So nun hab ich mal noch ein Bild. Da ist Farina in dieser Badewanne in der Toskana, wie ihr ja schon gelesen habt.

[swenjajara]

super, farina. wußtest dir eben selber zu helfen

[Daggy und Mora]

Liebe Farina,

nachträglich noch schnell alles Liebe zum Geburtstag ins Regenbogenland. Ihr habt bestimmt eine Menge Unsinn angestellt und eine Riesenparty gefeiert.

LG Daggy

[99cane99]

super Foto, sie war einfach ein Schatz und ist es in Euren Herzen immer noch

[martinav]

Wenn meine jetzt an einem Markknochen knabbern, habe ich immer Farina vor Augen mit ihrem Kieferschmuck.