Eben rief ich bei der TÄ an, um in Erfahrung zu bringen, was mit den Fäden an Raschas BiopsieStelle zu geschehen sei. Die TÄ hatte die nicht erwähnt, so nahm ich an, die seien selbstauflösend.
Die Sprechstundenhilfe erkundigte sich bei der TÄ, die wohl sagte, dass wir die bei dem nächsten Termin ziehen könnten. SprechStuHi:
"Das wird immer erst nach 10-14 Tagen gemacht".
"Es sind aber schon drei Wochen vergangen, und der nächste Termin ist erst in zwei Wochen."
"Das macht nichts."
"Ach ja? Wachsen die nicht fest?"
"Nein."
"Ich dachte zunächst, die sind aus Katzendarm und lösen sich auf. Ich nahm an, das sei der Grund, weshalb Frau Dr. X kein Wort darüer verloren hat bisher. Aber nun sind sie halt immer noch da... .Sind sie sicher, ja?"
"Jaja, bei den Katzen ziehen wir die auch oft nach 5 Wochen erst!"
"Eine Frage mal: Die sind doch aus Katzendarm, die sich selbst auflösenden Fäden?"
Sprechstundehilfe spöttisch seufzend, mit piepsiger Stimme in einem Tonfall, der VÖLLIGE Überlegenheit signalisieren soll:
"Also, das mit dem Katzendarm habe ich noch nie gehört. Nee, kmpf, aus Katzendarm sind die nicht."
Naja. Kann ja sein, dass das längst nicht mehr mit Katzendarm gemacht wird, aber warum diese spöttische Art? Diese Egonummern der Leute gehen mir extrem auf den Keks. Gibts eigentlich noch Menschen, mit denen man sich respektvoll unterhalten kann, ohne dass die aufgrund chronischer Minderwertigkeitskomplexe ständig signalisieren wollen, dass sie einem überlegen sind?
Ausserdem machen wir alle Fehler, doch auch noch überheblich zu werden, - das ist ne Frechheit: Die wurde ganz komisch, als ich ernst und ruhig sagte, dass ich mich etwas wundere, dass mir die TÄ rein gar nichts über die Fäden gesagt hat.
Wie dem auch sei: Aus was sind die sich auflösenden Fäden nun? Weiss es jemand von Euch?
Was übrigens den Wechsel der TÄ angeht, hier in Wedel gibt es, soweit ich weiss, nur zwei, und diese Praxis jetzt ist eindeutig das kleinere Übel, hier ein Eindruck vom alltäglichen Wahnsinn:
In der anderen Praxis wurde mein Kater (mit meiner Einwilligung) eingeschläfert, jedoch ohne mein Wissen noch während ich mich mit der TÄ unterhielt. Mein Kater Wilhem hatte die Injektion noch bevor ich mich seelisch darauf einstellen konnte, bekommen. Ich hab nur gesehen, dass die TÄ während unserer Unterhaltung ruckzuck dem Kater etwas spritzte, sie hatte grade, ganz nebenbei, die Spritze von der Assistentin entgegengenommen. Während sie mich in ihrer kalten Selbstherrlichkeit ignorant über etwas "aufklärte", - was das war, weiß ich nicht mehr genau. Es war aber nicht wesentlich.
Ich hatte verdutzt gefragt, was sie da mache, und sie sagte gleichmütig in so einem höheren SingsangTon, während sie die Brauen hob, als sei ich blöde:
"Na, das ist jetzt abcd (sie nannte den Wirkstoff). Der schläft jetzt ein."
Peng. Ende. Aus. Basta.
Ich war viel zu geschockt davon, dass mein Kater Wilhelm eine Stunde zuvor gelähmt und maunzend im Vorgarten gelegen hatte. Mit einem satten Querschnitt, wie auf dem Röntgenbild zu sehen war, ohne jedwede erkennbaren äusseren Verletzungen. Er hatte sich von ausserhalb mit letzter Kraft zu unserer Kate in den Garten geschleppt, auf den Vorderläufen. Ich war wie in Trance, so geschockt, dass ich keinen Raum mehr hatte, zornig zu werden, das kam viel später. Vor allem darüber, dass sie mir keine Zeit gelassen hatte, ihr zu sagen, dass der Kater schon bei der Kastration vor mehreren Jahren kaum zu narkotiesieren war. Die damalige Hamburger TÄ war dato ganz verzweifelt und besorgt, Wilhelm könne an Herzversagen sterben, weil sie ihm soviel Narkotikum spritzen musste, wie einem grossen Hund. Wilhelm war sehr feurig und hatte einen immensen Lebenswillen.
Ich wusste, nachdem die kalte TÄ Wilhelm auf dem Metalltisch die Injektion gegeben hatte, dass es zuwenig sein würde. Als ich den Kater endlich auf dem Schoß hatte, in eine Decke gehüllt, erzählte ich ihr leise die Geschichte von der Kastration, doch sie ignorierte es. Selbstherrlich und dominant, wie sie war, ging sie wohl davon aus, dass ich es ohnehin nicht beurteilen könne, ob der Kater nun einschläft oder nicht.
Nach 15 Minuten kam sie, - meine Tochter und ich saßen mit dem um sein Leben kämpfenden Wilhem auf meinem Schoß inzwischen im Warteraum (!)-, zu uns und stellte verwundert fest, dass der Kater immer noch lebte und sich vehement gegen das Gift wehrte.
ACH?!
Locker vom Hocker kam sie mit einer weiteren Spritze, ach, dann brauchter wohl noch was, während ich sagte:
"Ich habe Ihnen doch gesagt, dass er mehr braucht. Der ist unheimlich zäh und lebendig! Wie lange soll das jetzt noch gehen hier?!"
Auch das ignorierte sie. Ich habe es resigniert gesagt, ich hatte, wie gesagt, für Ärger keinen Raum, und bin auch sonst nicht der Typ, der sich an Fehlern anderen stabilisert und dann überlegen und arrogant sich aufplusternd darauf hinweist, dass er Recht hatte.
Dann. Kam sie. Noch ein. WEITERES MAL.
Höchst verwundert. Nach weiteren zehn Minuten. Diesmal immerhin etwas nervös. Erst jetzt schien sie langsam zu begreifen, dass hier eine Quälerei stattfand, die sie eventuell hätte vermeiden können. Sie sagte keinen Ton, als sie, nach nunmehr 40 Minuten, eine dritte Injektion gab, auch diesmal, ohne mich auch nur annähernd zur wahrzunehmen.
Insgesamt dauerte Wilhelms Todeskampf eine DREIVIERTELSTUNDE.
Und das ist nicht die einzige unglaubliche Geschichte, die ich mit Medizinern erlebt habe. Leider. Das macht transparent, weshalb ich so vehement gegen Schulmedizin wettere, - wobei ich weiss, dass diese Ignoranz allgemeine Normalität ist, egal, in welcher Berufssparte, egal, in welcher Szene oder in welchen Kreisen.
Die jetzige TÄ ist immerhin weicher. Mit der würde sowas nicht passieren. Also bleibe ich erstmal da. Momentan muss sie ohnehin nur die Chemotabletten geben, mir die Kortisontabletten aushändigen und regelmäßig Blut abnehmen und ein Blutbild machen.
Tja. Und das mit den Fäden, das hat sie vergessen. Zumindest, mir zu sagen. Kann ja sein, dass das stimmt mit den 5 Wochen, dass man die auch dann ziehen kann. Aber sagen hätte sie es mir schon müssen.
Ich musste diesen Text noch einmal tippen, weil er mir vorhin verloren ging. Ich schaue auf die Uhr, die Praxis hat längst zu. Der gewünschte Rückruf blieb aus.
Weiss einer von Euch, welches TroFu für Katzen gut ist? Ich suche so eine Art MarengoFu für sie. (Füttere zur Zeit das kanadische Nutrience, aber - hab da so meine Zweifel, dass es so gut ist, wie es angepriesen wird). / D. ~