von Isodora » Do Jun 21, 2007 1:43 pm
Erstmal vorweg: ich bin medizinisch nicht so versiert wie viele hier und hoffe, dass das, was ich hier schreibe, so auch Sinn macht.
Wir haben gestern erfahren, dass unsere 7jährige Weimaranerhündin Emily an Leukämie und malignem Lymphom erkrankt ist. Wie verzweifelt wir sind, brauche ich sicher nicht zu schreiben.
Die Vorgeschichte: Emily hat in der Vorwoche mehrere Tage erbrochen und ich bin zum TA mit dem Hintergedanken, dass sie entw. wieder einmal etwas falsches gefressen hat (sie betätigt sich unterwegs immer wieder mal gerne als Allesfresser) oder aber sie eine Magenverstimmung hat.
Der TA tastete den Bauch ab, spürte eine Verhärtung und los gings - röntgen (diffuses Bild im Darmbereich - nichts klar erkennbar), infolge Kontrastmittel (ging nicht durch) und somit als letzte Konsequenz Öffnung des Bauchraumes.
TA rief mich an, ich soll sofort kommen - er muss mir das was er sieht zeigen (bin sehr froh darüber, sonst hätte ich mir wer weiß was für Heilungsmöglichkeiten zusammenfantasiert oder aber die Diagnose in Zweifel gestellt). Einer der Lymphknoten war auf fast Knackwurst-Größe angewachsen und von ihm ausgehend die gesamten Arterien etc. zur Blutversorgung des Darmes. Somit auch inoperabel da sonst der gesamte Dickdarm von der Blutversorgung abgeschnitten wäre. Kleinere Verdickungen auch im Dickdarmbereich, auf die der TA die Übelkeit zurückführt, hat er gleich entfernt. Ebenfalls wurden Gewebsproben entnommen und diese nach Deutschland ins Labor gesandt. TA äußerte jedoch, das die Brüchigkeit des Gewebes nichts gutes verheißt.
Unsere Emily war bis dahin ein wirklich gesunder Hund. Die Gesundenuntersuchung für über 7jährige vor wenigen Wochen ergab beste Blutwerte und gesunde Organe. Umso größer jetzt unser Schock...
Wie auch immer: wenn ich mir die Resultate der Chemos hier ansehe, folgt auf die erste Euphorie meistens bald das furchtbare Ende und ich glaube nicht, dass wir dies unserem geliebten Hund zumuten möchten. Der TA sieht dies ähnlich. Auf meine Frage, was er tun würde, wenn es sein Hund wäre, meinte er, er würde Emily mit nach Hause nehmen, ihr noch eine schöne Zeit bereiten, solange dies möglich ist, und dann....
Ich möchte hinzufügen, dass er alle Präparate für die Chemo da hat und jederzeit beginnen kann - also denke ich mir, das hat schon seine Gründe, wenn er das sagt.
Ich weiß auch nicht, es ist halt so schwer zu akzeptieren und Emily macht nach der Entfernung der Darmteile einen "pumperlgesunden", agilen und fitten Eindruck. Heute abend darf ich sie nach Hause holen.
Die Entscheidung, was zu tun ist, kann mir auch niemand abnehmen (mein Sohn hat gestern fast 2 std. bitterlichst geweint) aber irgendwie will man dann doch nichts unversucht lassen...