von Bossiwauwi » Do Mai 25, 2006 12:02 pm
Bin neu hier, also erstmal ein Hallo in die Runde! Erst dachte ich, in diesem Forum würde es nur um die Krebsform gehen, die die Haut betrifft, habe aber auch über andere Geschichten gelesen, die unserer ähneln, deshalb erzähl ich mal wie es bei uns war/ist:
Seit Montag steht unsere Welt Kopf, seit gestern ist die Gewissheit da: Unser Bossi (5 1/2 Jahre alter Hovawart-Kuvacz-Mix) ist sterbenskrank.
Seit Montag versuche ich, Informationen im Internet zu finden, aber es ist alles recht widersprüchlich. Aber ich erzähl mal von Anfang an:
Montag habe ich bei unserem Liebling geschwollene Lymphknoten am Hals festgestellt. Mir war eigentlich sofort bewußt, dass damit nicht zu spassen ist. Bin also zum Tierarzt und der hat mir auch gleich bestätigt: das bedeutet nichts gutes. Es wurde Blut entnommen und Abzieher aus mehreren Lymphknoten gemacht. Der Tierarzt sagte, die seien am ganzen Körper geschwollen. (ich kann nach wie vor nur die am Hals erfühlen, aber die allein sind schon beängstigend, etwas kleiner vielleicht als Tischtennisbälle)
Wir haben Bossi aus dem Tierheim. Dorthin kam er mit all seinen Geschwistern und Halbgeschwistern, die in einem viel zu kleinen Zwinger vor sich hinvegetierten. Damals war er 1 1/2 und konnte aufgrund der mangelnden Bewegung kaum laufen. Wir haben ihn kennengelernt, da war er etwas über 2 Jahr alt. Obwohl er aussieht wie ein Golden Retriever, hatte sich bis dahin kaum jemand für ihn interessiert, von all seinen Geschwistern war er der ängstlichste. Nun haben wir ihn etwas über drei Jahre und haben seine Ängstlichkeit ganz gut in den Griff bekommen. Er wird um Fremde zwar immer einen Bogen machen aber ansonsten verhält er sich absolut normal. Ausser das er eben schon immer ein sehr ruhiger Hund war. Wir haben ihn vielleicht insgesamt fünf Mal bellen gehört in all der Zeit. Er schlief schon immer viel und Spielzeug interessiert ihn auch nicht.
Also ist uns auch nichts ungewöhnliches an ihm aufgefallen. Im nachhinein würde ich jedoch sagen, das es Anzeichen gab: Vorübergehende Appetitlosigkeit, stumpfes/struppiges Fell, Schlappheiten. Aber alles so normal, dass es im Alltag auch einfach nicht auffiel. Die Hitze vor etwa zwei Wochen hat ihm aber schon mehr zu schaffen gemacht, als letztes Jahr. Das war mir aufgefallen. Er hechelt mehr und öfter, aber herrje, wer denkt sich denn dabei schon so was.
Gestern morgen dann der Anruf vom Tierarzt: Leukose, offene bösartige Form (der Befund der Pathologie war malignes Lymphom). Beim Termin am Nachmittag gab es vom Tierarzt nur zwei Alternativen: Chemo (Lebensverlängerung allenfalls um zwei bis drei Monate) oder Cortison+Spinnengift. Wir haben uns für letzteres entschieden. Cortison hauptsächlich wohl gegen die Entzündungen und das Spinnengift soll das Immunsystem aktivieren. Dadurch würden die Krebszellen angegriffen.
Alles in allem und auch mit dem was ich im Internet bisher gelesen habe halte ich das tatsächlich für die schonendste Methode. Chemotherapie ist vielleicht nicht ganz so schlimm wie beim Menschen, aber diese Form von Krebs kann eben nicht (oder nur sehr sehr selten) wirklich geheilt werden. Und sie bedeutet Stress für Hund und Halter.
Die Spritzen sollen jetzt helfen, die Symptome zu lindern, vielleicht auch das Fortschreiten zu verlangsamen. Wir hoffen nun noch auf einen schönen Sommer mit unserem tapferen Vierbeiner. Das wir ihn aber bald gehen lassen müssen, ist wohl gewiß. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt!
Wer bis hierher gelesen hat, dem zolle ich Respekt, ist ja doch etwas länger geworden...l
Ich würde mich freuen, wenn es hier vielleicht jemanden mit ähnlicher Erfahrung gibt, das man sich einfach mal austauschen kann. Vielleicht hat auch jemand Informationen über diese Spinnengift-Therapie? Da bin ich nämlich etwas hilflos.
Danke schon mal fürs Zuhören!