von JKA » Do Okt 06, 2011 8:23 pm
Du fragtest nach unserer Meinung...
Ich würde zuerst mal zweifelsfrei nachprüfen lassen, ob wirklich ein Rezidiv vorliegt. Möglichwerweise hatte Milo ja auch nur eine partielle Remission und die Schwellung einzelner Lymphknoten ist nie ganz zurück gegangen.
Wenn kein Rezidiv vorliegt, würde ich nichts am System ändern.
Wenn doch ein Rezidiv vorliegt, musst Du entscheiden wie bzw. ob es weiter geht. Eine Rescuetherapie startet die Chemophasen neu. Welche Medikamente getauscht werden (so viele gibt es ja ohnehin nicht) und vor allem wie die Dosen und Rythmen angepasst werden, hängt vor allem davon ab, wie der Patient auf die einzelnen Medikamente reagiert hat. Ein Behandlungstagebuch ist da hilfreich. Sinn der Rescuetherapie ist es, den Patienten wieder in eine zumindest partielle Remission zu bringen. Üblicherweise werden Medikamente nur ausgetauscht, wenn eine Unverträglichkeit vorlag oder das Medikament keine Wirkung (mehr) erzielt (Resistenz - bei uns war das z. B. bei Vincristin so), eher werden Dosen (z. B. Hochdosis) und/oder der Rythmus der Gaben verändert. Der Sinn liegt darin, dass jedes Medikament spezifisch auf die Krebszellen in einem bestimmten Entwicklungsstadium wirkt. Durch Änderung der Dosis und des Rythmus gelingt es vielleicht besser, möglichst viele Zellen eines Stadiums zu vernichten und dadurch die Tumormassen signifikant zu minimieren. Bei meinem SINUS haben wir uns damals bei seinem Rezidiv nach gründlicher Überlegung für eine erneute Induktionsphase und eine nachfolgende Monotherapie mit Doxorubicin entschieden.
Gruss
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JKA am Do Okt 06, 2011 8:32 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Titus und JKA (und unvergessen - SINUS)