von pinoleg » Do Dez 29, 2005 10:01 am
Dass Eure Hunde sich auf die Spaziergänge freuen, ist doch super, und dass sie Sozialkontakte haben, ist natürlich extrem wichtig. Es ist bestimmt auch von Hund zu Hund, und von Rasse zu Rasse (ich sage nur Terrier) unterschiedlich, wieviel Aktion sie vertragen können, ohne dass es für sie in Stress ausartet, weil halt - auch beim positiven Stress - ständig Stresshormone ausgeschüttet werden, die dann im Körper kumulieren. Das gilt ja zum Beispiel auch für Spiele mit dem Ball oder mit dem Stock, wo ja unweigerlich bei jedem Wurf der Beutetrieb ausgelöst wird. Ich finde, da gibt es im "Stressbuch" von Animal learn sehr anschauliche Beispiele. Und auch unser Timmy war ein solcher Bällchenjunkie, den wir behutsam auf einen normalen Level bringen mussten.
Und es gibt ja auch die ganz andere Seite, ihr wisst was ich meine: dieses monotone um den Block gehen, möglichst an der kurzen Leine! Diese Unterforderung beim Hund bedeutet ja für ihn auch irgendwann Stress.
Da Ty ja starke Arthrosen hat ist viel Spielen mit anderen Hunden sowieso nicht drin und bei ihm haben wir auch das Gefühl, dass er lieber mit uns was macht. Dennoch freut er sich auf manche (ruhige)Hunde und das ist dann auch wieder Abwechslung für ihn. Meistens reicht ihm aber schon ein bisschen Beschnüffeln.
Trotzdem freut sich unser Ty auf jeden Spaziergang, weil er auch immer was anderes geboten bekommt. Wir wechseln ja auch öfter die Spazierwege, so dass seine Nase immer wieder was neues erschnüffeln kann. Besonders freut sich Ty, wenn wir uns mit ihm geistig beschäftigen.
Das Schnüffeln bauen wir immer mehr aus, machen es immer anstrengender für ihn: Die Leckerchen werden immer auf grössere Entfernungen verteilt und versteckt und das macht ihm riesig Spass. Im Frühjahr wollen wir dann mit richtiger Fährtenarbeit beginnen. Ihr wisst ja, das mit der Nase beim Hund, ist wie bei uns das Lesen.
Am Anfang kannte er das mit dem "schnüffeln" überhaupt nicht. Da brauchte er unsere Hilfe, indem wir ihm mit dem Finger zeigten, wo das Leckerchen liegt. Aber inzwischen ist er ein richtiger Künstler geworden und findet auch Leckerchen, die in Kartons verpackt und dann versteckt wurden.
Neben den vielen Kommandos, die Ty unheimlich gut ausführt, arbeiten wir mit ihm daran, dass er es lernt, verschiedene Gegenstände zu unterscheiden . Je nachdem, welchen Gegenstand man benennt, weiss er genau, was er zu tun hat. Inzwischen sind es vier Dinge, die er unterscheiden kann, verbunden mit verschiedenen Kommandos.
So versuchen wir ihn halt möglichst viel geistig auszulasten, da er ja auf Grund seiner Arthrosen körperlich nicht mehr so kann wie früher, er aber andererseits nicht Stress durch Unterforderung haben soll. Den hatte er im Tierheim zur Genüge!
Petra, Hans und Thor, mit Timmy, Ty und Percy im Herzen
Das Leben führt dich dahin, wo du gebraucht wirst!