Der Ball rollt....

[maria.h]

Was auch sehr wichtig ist:
Denken wir bitte an unseren "Status als Souverän".
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns später beim Hund
für einen irrtümlichen Tadel nicht entschuldigen können.

[pralinchenx]

Ja, Michael. Einfach klasse geschrieben und - wie ansich immer - perfekt formuliert. Und wahrscheinlich ein Beispiel für fast alle unsere Vierbeiner - sie sind und bleiben ja Persönlichkeiten, die in jedem Fall das eigene Ego behalten und desöfteren auch einfach mal so ausleben

Petra, da Lunas Brustgeschirr was ich habe inzwischen leider zu klein ist - und ich leider bisher die Schleppleine eh immer oben vergessen hatte, sondern stattdessen die Taschen voll mit Knoblauch-Ecken und unserem kleinen Ball hatte , habe ich es nun eben grad mal mit "interessant machen" versucht. Und siehe da, Madame war nur 5min in den Büschen verschwunden. Dann fiel ihr wohl ein, daß Frauchen da ja mit Leckerchen umherwandert und "zack" war sie wieder bei mir (wohlbemerkt habe ich mein Liedchen vor mich hingeträllert, damit sie mich nicht doch noch vergißt )..und das alles ohne Schleppleine :)

[hansi]

Hei Heike

na so ein Erfolgserlebnis lesen wir doch gerne! Und nicht vergessen, wenn sie frei rumläuft, einfach mal Richtungswechsel machen und hie und da mal was verstecken.

liebe Grüsse

auch von Petra

[Daggy und Mora]

Hört sich doch toll an, wenn Du sie ablenken kannst, umso besser. Vielleicht brauchst Du die Schleppleine ja auch gar nicht, wenn es mit Ablenkung so gut klappt *hoff. Hört sich ja fast so an, was mich sehr für Euch freuen würde.

Die Schleppleine finde ich eben in superkritischen Situationen gut, weil man einwirken kann, wenn nix anderes mehr nützt. D.h. jetzt nicht, dass wir Sarah das Ding jeden Tag umgemacht haben und ständig darauf rumgepettet sind . Sie sollte nur eben zu Anfang merken, dass wir die Möglichkeit haben sie zu kontrollieren, d.h. sie kommt dann nicht weiter wenn eben normale Aktionen (die Sache mit der Aufmerksamkeit) nicht mehr helfen. Heute läuft sie nur noch ohne. Aber wie gesagt, im akuten Notfall, war ich dermassen froh dass sie das Ding an hatte, sonst wäre sie heute wohl auch nicht mehr da. Dann ist mir ein noch lebender, wenn auch rabiat gestoppter, Hund doch wesentlich lieber auch wenn es nicht schön ist. Mit dem Huschu-Training damals sind wir ja nicht wirklich weiter gekommen. Und bei Sarah nützt eben in diesen Situationen kein Schnuckiputzi-komm-doch-mal-bitte-wieder-her-ich-hab-hier-was-ganz-feines-für-dich (ist jetzt ganz arg übertrieben , aber das läßt sich durch schreiben nicht anders darstellen). Aber wie Groby ja auch schon schrieb, einige lassen sich besser motivieren als andere und lernen schneller (ich persönlich kenne ja nur die Hütehunde etwas besser, die sind eben leicht zu motivieren, Neufis scheinen da doch eher stur zu sein). Jedem ist es natürlich selbst überlassen, wie er seinen Hund "erzieht" und mit ihm umgeht. Ich bin selbstverständlich auch begeisterter, wenn ich nur durch positive Bestärkung mein Ziel erreiche. Schon wieder ein Roman, sorry.

LG Daggy mit Mora im Regenbogenland

[Tina]

[pralinchenx]

Naja..Lunas Nasenfunktion kommt hier auch noch erschwerend hinzu. Selten, daß sie mal mit Kopf in der Luft geht - Nase klebt meistens am Boden, zumindest wenn sie an der Leine geht - oder dann besser gesagt zieht Von wegen da geb ich die Richtung vor...genauso ein hartes Stück Arbeit ihr klarzumachen, daß sie da lang gehen soll wo ICH hin will und nicht wo der tolle Geruch im Gebüsch lungert. Aber es wird besser.

[JKA]

@maria.h
Jean Donaldson - dieses Buch kannte ich bisher nicht, aber genauso, wie Du das beschreibst, bin ich damals von meinem Trainer eingestellt worden. Eigentlich ist dieses Verhalten super clever und ideal um sich bei den Zweibeinern ein tolles Leben zu "ergaunern". Dieses Anbieten von verschiedenen Verhalten ist bei einem erwachsenen Hund den man neu übernimmt gut zu beobachten. Der Hund lernt da sehr schnell und ein, zwei Fehler gemacht weil man noch mit sich selbst und der neuen Situation zu tun hat, schon arbeitet man nachher Monate um es zu korrigieren.
Guter Beitrag maria

SINUS + JKA

[pinoleg]

@Tina:
Da hast du natürlich recht – es gibt Situationen, da versuchen wir auch gar nicht erst, uns interessant zu machen. Wenn Percy in seiner Schnüffelwelt ist, dann könnte wahrscheinlich ein Elefant an ihm vorbeilaufen und er merkt es nicht. Dann geben wir ihm auch kein Kommando, denn er hört uns ja in diesem Moment wirklich nicht. Entweder bleiben wir bei ihm stehen und lassen ihn in Ruhe schnüffeln oder wir nehmen ihn an die Leine, wenn wir merken, dass er eine Spur aufgenommen hat und zu hektisch wird.
Und wenn er wirklich mal losspurtet (Richtung Reh z.B.), dann muss halt das Kommando „Kehr um“ her.

Aber zum Ursprungsthema zurück, zu den Bällen. Unser geliebter Timmy war, als wir ihn aus dem Tierheim geholt haben, ein absoluter Balljunkie. Er spürte unterwegs jeden Ball im tiefsten Gestrüpp auf und wir mussten immer sehr aufpassen, wenn wir Kinder oder andere Hunde mit Ball trafen, denn dann wollte Timmy diesen Ball unbedingt haben und gab ihn anfangs auch nicht mehr ab, wenn er ihn erobert hatte.

Bei ihm haben wir mehrgleisig gearbeitet:
1. Natürlich bei den Spaziergängen besonders achtsam sein und möglichst anleinen oder die Richtung wechseln, bevor Timmy den Hund oder die Kinder mit Ball entdeckt hatte.
2. Komunikatives Spazierengehen und sich durch andere Dinge für den Hund interessant machen.
3. Ständiges Üben von „Kehr um“, damit es dann auch in solchen Situationen klappt (und das tat es dann auch).
4. Reduzierung des „Ball werfen“ zunächst auf Null und dann auf ein absolutes Minimum, da durch das Ball werfen jedes Mal der Beutetrieb ausgelöst wird und sich die Stresshormone anhäufen (auch wenn es sich für den Hund um positiven Stress handelt) Timmy wäre dem Ball bis zum Umfallen hinterher gelaufen, so gierig war er danach.
5. Zu Hause haben wir Timmy einen „Ballüberfluss“ geschaffen. Mit diesen Bällen konnte er machen, was er wollte. Er konnte sie selber kullern, darauf kauen, sie herumtragen und hatte ständig Zugriff darauf. Anfangs hat er ständig 2-3 Bälle (!!) mit sich herumgetragen und sogar beim Fressen mit in die Futterschüssel gelegt, damit sie ihm bloß nicht verloren gehen. Dann konnten wir anfangen, mit diesen Bällen Such- und Versteckspiele zu machen. Mit der Zeit hat er dann gemerkt, dass er seine Bälle behalten darf, wir sie ihm nicht wegnehmen. Da ließ auch unterwegs seine Gier nach und man konnte ihm die Bälle mit einem neu aufgebauten Kommando abnehmen. Nur wenn wir am Tennisplatz vorbeikamen, suchte Timmy systematisch das Gebiet auf der anderen Seite des Zaunes hab und kam auch regelmäßig voller Stolz mit 3 Bällen im Maul aus dem Gebüsch zurück. Den Spaß haben wir ihm dann auch gelassen!

Ich habe ja nach Timmys Tod – als eine Art der Trauerbewältigung - seine Geschichte auf über 50 Seiten niedergeschrieben. Da habe ich auch noch eine nette Anekdote zum Thema „Timmy und die Bälle“. Die stelle ich mal gesondert rein, damit es jetzt nicht zuviel wird.

Petra

[pralinchenx]

[pinoleg]

Na klar, ist deine Luna lernfähig! Für Staffs. ist es doch das Schönste, wenn sie ihren Menschen gefallen. Wenn du ihr in solchen Situationen immer wieder zeigst, wie toll sie das macht, wird sie die Kommandos mit Freude ausführen. Andrerseits können Staffs. manchmal auch recht stur sein, aber das macht halt ihren Charakter aus.
Aber das hört sich doch schon sehr gut an bei euch beiden!

Petra

[pinoleg]

Habe es ja schon angekündigt – nachfolgend ein kleiner Ausschnitt aus „Timmys Geschichte“ aus dem Kapitel „Timmy und die Bälle“.
Noch mal zur Erinnerung: Timmy war ein absoluter Balljunkie, als er aus dem Tierheim kam und gab eroberte Bälle auch nicht mehr ab.

„Eine Szene, die ich in diesem Zusammenhang mit ihm erlebte, fand ich besonders beeindruckend. Ich ging nachmittags mit Timmy in seinen Lieblingspark mit den großen, puscheligen Wiesen, als uns ein Ehepaar mit einem Golden-Retriever-Rüden entgegenkam. Der Retriever war nicht angeleint, also leinte ich Timmy auch nicht an. Die Hunde beschwichtigten wunderschön und begrüßten sich. Das Ehepaar schaute schon mit leicht angewiderten Blick auf Timmy, den bösen Kampfhund. Da plumpste dem Retriever ein kleiner Gummiball aus dem Maul und rollte genau auf Timmy zu. Schwupp, da war er natürlich in Timmys Maul. „Oh“, sagte ich zu den Besitzern, „jetzt haben wir wahrscheinlich ein Problem. Ich versuche, Timmy den Ball abzunehmen, ansonsten bezahle ich ihnen den Verlust“. Daraufhin begann sofort ein Gezetere. Das sei ja wohl das aller letzte, das muss doch jeder Hund können, einen Ball wieder abzugeben. Das ist ja unverantwortlich, wenn sie einen solchen Hund nicht in Griff haben. Ich wollte gerade Erklärungen abgeben, als Timmy den Kopf hob, das Ehepaar anschaute, ihnen den Ball vor die Füße spuckte, sich umdrehte und weiter ging. Ich war so perplex, dass ich ihm nur noch wortlos folgen konnte. Dem nicht genug, schrie uns das Ehepaar noch hinterher „mit dem Hund dürfen Sie doch gar nicht ohne Leine und Maulkorb gehen ..“. Ich sagte nur, „doch das darf ich“ und ging voller Stolz auf meinen wundervollen Hund weiter.
Am nächsten Tag mailte ich diese kleine Geschichte sofort an Tanja, unsere Animal-learn- Trainerin. Ich stand eigentlich ständig mit ihr in Kontakt, um ihr von Erfolgserlebnissen oder lustigen Gegebenheiten zu erzählen, mir den oder jenen Rat von ihr zu holen oder auch um von seinem Gesundheitszustand zu berichten. Tanja nahm auf diese Weise stets teil an unserem „Hundeleben“. Auf die oben aufgeführte Geschichte antwortete sie: „Da siehst du mal, wie feinfühlig unser Kugelkopf (so nannte sie ihn) ist“. "

[pralinchenx]

Herrliche Geschichte!!! Aha...nun weiß ich auch woher "Kugelkopf" kommt

[hansi]

[Tina]

Hansi, ist ja wieder mal eine absolute Unverschämtheit wie die anderen mit Euch umgegangen sind, typisch....

Als absout Unverantwortlich finde ich, dem Hund sein Spielzeug zu lassen, wenn ein anderer kommt. Das sollte doch jedem Hundehalter bekannt sein, daß es da leicht zu Reibereien kommen kann.

Eros muß sein Spielzeug sofort abgeben, wenn ein anderer (fremder)Hund kommt.

[pralinchenx]

@Hansi: jau, bei den Kampfschmusern hab ich meine feste "Truppe", mit denen wir auch schon das 2. Treffen gemacht haben - am 12. ist wieder eins.

@Tina: jau, bei genau so einer Aktion hat Luna letztens ihre 1. Narbe abbekommen - und genau über dem Auge - ich hab mich vielleicht geärgert. Und das alles nur, weil mir schlauerweise ihr Ball runtergefallen ist, als sie mit ihrem Kumpel (Ridgeback-Mix) am toben war und dann natürlich beide besagten Ball haben wollten, grrrr...Sparkys Zunge hat geblutet und sie hat was überm Auge abgekriegt