So richtig kann ich es auch immer noch nicht fassen.
Heute Nachmittag habe ich Ayla das Geschirr zum Gassigehen angelegt und der Gewohnheit nach nehme ich zuerst Timmys Flexi in die Hand.
Ihr kennt das ja, es gibt am Anfang 1000 kleine Dinge, die einem sofort die Tränen in die Augen treiben.
Ich habe gerade einen gefassten Moment daher kann ich ein bisschen berichten.
Also, ich habe nicht das Gefühl, irgend etwas falsch gemacht zu haben.
Klar, der TA hat ein bisschen auf die OP gedrängt aber es ging Timmy ja seit letzten Freitag schon nicht mehr gut und bis Montag war es eher schlechter geworden und da die Leberwerte wieder besser geworden waren (das verstehe ich zwar nicht) meinte der TA wir sollten unbedingt nachschauen, was da wirklich los ist. Es könnte auch sein, dass ein geplatzter Lymphknoten im Bauchraum für die hohen Leukos verantwortlich ist ...
Nun ja, der TA will uns bei der Rechnung entgegenkommen und auch im Labor wollte er anrufen, ob sie die histologische Untersuchung der Proben umsonst machen, von wegen "im Sinne der Forschung", wenn nicht würde er selbst die Kosten dafür übernehmen. Er wolle unbedingt wissen, was da los ist/war.
Timmy wäre auch ohne OP nicht mehr viel Zeit geblieben aber das wussten wir ja erst durch die OP und das er sich so gar nicht mehr erholt, das konnte man nicht ahnen. Sicher hätte ich ihm das Aufwachen dann erspart.
Der TA hat mir versichert, dass Timmy nach der OP keine Schmerzen hatte aber er hatte durch die kaputte Leber keine Energie mehr und durch seine Unruhe hat er Energie verbraucht, die er eigentlich gar nicht hatte.
Wahrscheinlich ahnte er was los ist und hat wie immer in seinem Leben "sein Ding" gemacht.
Die Leber war am versagen, ohne Leber kein Sotffwechsel ohne Stoffwechsel kein Leben.
Wahrscheinlich konnte er deshalb auch kein Pipi mehr machen. Was ich aber auch nicht verstehe, das kam so plötzlich ... Sonntag Nachmittag hat er noch kräftig gestrullt und dann abrupt überhaupt nicht mehr.
Ayla scheint es einigermaßen zu verkraften, wenigstens frisst sie. Sonst ist natürlich nichts mehr wie es war. Timmy war ihre Orientierung, ihre Stütze, ihre Sicherheit, die beiden waren ein Team. Ayla hat über 8 Jahre mit Timmy zusammen gelebt, sie kennt es bei uns gar nicht anders und Ayla ist auch nicht für die Haltung als Einzelhund geschaffen. Nie, niemals habe ich daran gedacht, dass Timmy vor Ayla gehen könnte.
Ich glaube, die Beiden haben sich Montag schon verabschiedet. Als wir Timmy nach der OP ins Wohnzimmer auf seine Decke gelegt haben, ist sie zu ihm hin und Timmy hat seinen Kopf gehoben und sie haben sich beschnuppert.
Dann ist Ayla nach oben und kam auch nicht mehr runter. Gestern in der Klinik war sie mit, abends war ja Marcel dabei und ist dann kurz vorher mit ihr rausgegangen.
Eigentlich war alles perfekt getimt. Wir hatten gerade beschlossen ihn zu erlösen und Marcel ist mit Ayla rausgegangen, als plötzlich alles sehr schnell ging.
Die Tierarzthelferin war gerade dabei die Spritze aufzuziehen als Timmy anfing kurz zu würgen, dann schnappte er nach Luft ... der TA meinte: schnell, schnell er ist schon ... (ich weiß nicht mehr was), die Schnappatmung setzt ein. Im selben Moment nahm er die Spritze und spritze das Mittel ganz schnell in die Hohlvene. Ich habe noch gefragt, ob Timmy keine Betäubung brauchte aber der TA meinte, Timmy ist schon nicht mehr bei uns. Das Mittel war noch nicht ganz drin, da war auch schon alles vorbei. Timmys Körper entspannte, es gab kein Aufbäumen, kein Zucken ... nichts.