Behandlungen

[maria.h]

Was macht es so schwer die Entscheidung zu treffen, in wie weit man
eine Krankheit bei einem Tier behandeln soll!?
Wie weit können/dürfen wir gehen?
Was ist zum Wohl von unseren Vierbeinern und nicht nur zu unserem, oder gar zum Wohl eines TA?

Zum Beispiel:

Der Mensch fühlt sich seit ein paar Tage nicht so ganz wohl, nach einigen
überlegen entscheidet er: Da muss ich wohl oder übel zum Arzt, mit ungutem Gefühl sitzt er im Wartezimmer (er weiß aber er muss jetzt
sich jetzt untersuchen lassen). Er begrüßt den Arzt, sie unterhalten sich über seine Beschwerden. Daraufhin weiß der Arzt ungefähr wo er suchen muss. Nach einigen Minuten entschließt sich der Arzt zu einer Blutentnahme. Manche bekommen hier langsam Angst, aber er
weiß was jetzt auf ihn zu kommt, ein kurzer Schmerz und gut ist.
der eine erträgt es mit einem Augen zusammen kneifen, der Andere fällt um und ist kurz weg getreten (obwohl er wusste was auf ihn zu kommt).
Ein paar Tage später bekommen wir die Ergebnisse und können mit dem Arzt entscheiden was zu machen ist. Wir sind jeder Zeit in der Lage zu sagen NEIN, dass möchte ich oder das möchte ich nicht. So ist die Bereitschaft eine Behandlung mit all ihren Unannehmlichkeiten oder auch
Schmerzen leichter zu ertragen. Wir wissen was auf uns zu kommt, und wir entscheiden über uns selbst.

Eines Tages bemerken wir das unser Vierbeiner sich nicht so wohl fühlt:

Wir schnappen ihn uns und gehen zum Auto. Er: super wir gehen Gassi. Beim TA angekommen spürt unser Vierbeiner das wir uns im Wartezimmer nicht so ganz wohl fühlen, er wird langsam misstrauisch:Was kommt jetzt, hier riecht so extrem nach ANGST! Wenn wir Pech haben quietscht im Behandlungszimmer ein Tier ganz erbärmlich.
So nun sind wir dran, kann sein das unser Vierbeiner hier schon skeptisch zur Tür schaut und uns still fragt: Sollen wir nicht besser wieder gehen?
Aber da müssen wir jetzt durch, Er, verfolgt unsere Unterhaltung mit dem TA und wundert sich das der auf einmal anfängt ihn zu betatschen.
Gutmütig (oder auch nicht) lässt er es sich gefallen. Meistens bekommen wir irgendwelche Standard Diagnose und werden mit Medikamenten und Rechnung nach hause geschickt. Was zur Folge hat das wir in den nächsten paar Tage wieder dort sind. Jetzt fängt unser Vierbeiner schon im Wartezimmer an zu zittern (wir auch). Nun kommt was kommen musste:Blutabnahme, Er hört zwar unsere beruhigenden Stimme zu aber unverhofft wird er von einem Schmerz getroffen, er weiß nicht warum oder wofür. Röntgen, Ultraschall.......Wir und unser Vierbeiner gehen fix und foxi Heim, und sind erstmal erleichtert. Nach einigen Tagen bekommen wir einen guten oder einen schlechten Befund. Jetzt müssen wir entscheiden er, kann es nicht. Das ist der große
Unterschied WIR wissen ob ja oder nein und wo für unsere Vierbeinern wissen nicht warum und wieso ihnen weh getan wird.
Wir wissen, daß ein Tier sehr wohl in der Lage ist, Leiden und Schmerzen zu empfinden. Ob es darüber reflektieren kann, ist für die Empfindung des Schmerzes wohl wenig relevant. Da ein Tier nicht weiß, daß z.B. eine Injektion einen kurzen Schmerz auslöst (wie es der Mensch vor der Injektion weiß und auch in der Lage ist, die Sinnhaftigkeit der Behandlung zu erkennen und dies in Kauf nimmt), ist durchaus denkbar, daß für ein Tier wie für ein Kind das Erleben von Schmerzen deutlich gravierender ist als für einen Erwachsenen, da es weder weiß, wie lange der Schmerz dauert noch daß es einen Grund hat, diesen zu ertragen.
Aus diesen Grund ist es so wichtig, die richtigen Entscheidungen für die, die uns wehrlos ausgeliefert sind zu treffen! Ohne Rücksicht auf unsere Gefühle zu nehmen

Ich möchte nicht missverstanden werden: Mir/uns ist nicht zu viel oder zu teuer für unsere Vierbeiner, wir haben immer und werden auch in Zukunft alles was für unsere geliebten Vierbeinern zumutbar (wir für zumutbar halten) ist tun, sie sind uns das liebste auf dieser Welt.

[martinav]

[maria.h]

Das meine ich ja, wir müßen wissen wie belastbar unsere Vierbeiner sind!

Ich finde es ist bei jedem anders: Mandy könnte ich ohne Bedenken, einer größeren Behandlung unterziehen. sie hätte das Vertrauen und noch genug Lebensfreude. Für Gina wäre alles auch kein Problem. Aber unserer Lucy können wir fast nichts zumuten. Sie stirbt vor Angst.

[martinav]

[chybo]

[Michaela H.]

Hallo Ihr Lieben,
ein schwieriges Thema mit denke ich fließenden Grenzen. Grundsätzlich ist es mit den Behandlungen wie mit der Frage,wann ist der Zeitpunkt erreicht,sich von seiner Fellnase verabschieden zu müssen (in diesem Forum ja leider immer wieder unser Thema ). Ich glaube,wer eine intensive Beziehung zu seinem Tier hat,wird wissen wann der Zeitpunkt gekommen ist,es gehen zu lassen oder welche Behandlung zumutbar ist oder nicht. Immer eine individuelle Situation und Entscheidung aber wenn man dabei versucht nicht die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Ängste in den Vordergrund zu stellen,sondern die Situation aus dem Blickwinkel des Tieres versucht zu betrachten,wird man die richtige Entscheidung treffen. Das fällt natürlich nicht leicht und ist oft ein schmaler Grat,bei dem eigenen Gefühlschaos,das man durchlebt,wenn der Mitbewohner schwer erkrankt oder die Zeit gekommen ist Abschied zu nehmen. Die Fragestellung passt meiner Meinung nach ebenso grundsätzlich zu der Entscheidung sich ein Tier anzuschaffen...das Thema hatten wir ja erst vor kurzer Zeit

Liebe Grüsse an Euch alle,
von Michaela & Finn

[maria.h]

Danke Katja,

nur darum geht es mir!

Ein Beispiel:

Ich hatte meinen Ersten Wurf Golden von meiner Hündin und viele Interessenten. Es war ein Ehepaar ganz aus meiner Nähe dabei, sehr
nett und gepflegt. Sie kamen jede Woche ihren 4 Wochen alten Welpen besuchen und spielten mit ihm, sie erzählten das sie schon einen Golden Retriever hatten der nun schon 14 Jahre alt sei. Ich war begeistert und fragte wie es ihm gehe und ob er noch fit wäre. Sie sagten, das er zwar ein vergrößertes Herz hätte aber so noch gut im Garten (2000 qm groß)spazieren geht. Fressen würde er auch noch super, sie hofften das der kleine Chico (so hatten sie ihr neues Familienmitglied getauft) ihm neue Freude am spielen gibt. Es kam der Tag als die Welpen abgeholt wurden und Chico ging mit ihnen zu seinem älteren Vierbeiner. Am nächsten Tag erkundigte ich mich am Telefon ob alles gut lief? Sie waren begeistert, der kleine hätte sich gleich zum älteren gekuschelt und, und...
Nach einer Woche besuchte ich jeden neuen Besitzer meiner Welpen um mich zu überzeugen das es ihnen auch wirklich gut ging.
Heute fuhr ich zu Chico, ich stand vor einem tollen Bungalow und klingelte.
Die Frau kam mit Chico auf dem Arm und lies mich rein. Im Hof begrüßte ich erst meinen Goldschatz ausgiebig und wunderte mich dass der ältere nicht kam. Auf meine Frage wo der Andere sei, sagte sie er könne nicht mehr so schnell aufstehen. Ich drängte sie so lange bis sie mich mit rein nahm um den älteren zu begrüßen. Ich trat in den Flur und musste kurz die Luft anhalten, so hat es nach Verwesung gerochen. Da lag er in seinem Körbchen, sein Fell war strubbig und verklebt. Sie erklärte mir das er wunde Stellen hätte vom liegen, auf mein Rufen versuchte er aufzustehen und knickte dabei immer wieder ein. Seine Augen waren voller Trauer und Schmerz. Mit Tränen in den Augen fragte ich sie: Warum erlösen sie ihren treuen Hund nicht? Sie weinte und sagte, sie gibt ihm seine Tabletten und so schlecht ginge es ihm doch nicht. Ich unterhielt mich lange mit ihr und erklärte ihr das es so nicht geht, man müsse auch loslassen können und so seine Liebe zu einem Tier beweisen der einem 14 Jahre treue entgegen gebracht hat.
Bei einem meiner Überraschungs Besuche war sie mal nicht zuhause, da lernte ich ihre Haus und Hundesitterin kennen. Sie war eine ganz liebe, hatte selbst drei Hunde und Pferde. Sie weinte auch um das kranke Tier und das er doch so leiden musste. Sie versuchte Die Frau jeden Tag sich dazu durch zu ringen den Hund zu erlösen, ich versprach öfters rein zu schauen und ihr beim waschen der Wunden zu helfen. Dann beschlossen wir den Stein ins rollen zu bringen, sie lies die Tabletten weg die das Herz unterstützten um ihm ein längeres Leid zu ersparen.
Es dauerte noch eine Woche dann wurde er eingeschläfert. Erst als die Lunge noch voller Wasser war hat sie ihn erlösen lassen. Sie versprach mir Chico nicht irgendwann auch so vor sich hin sterben zu lassen. Sie ist jetzt beim gleichen TA wie wir und ich erkundige mich immer nach meinem Schützling.

[martinav]

[maria.h]

@Martina,

ich meinte ja auch nicht die Fälle mit denen man mit einer OP oder
Behandlunge(n) eine Verbesserung der Lebensqualität, für längere Zeit
erreichen kann.
Wobei ich mir auch noch offen lasse das es auch auf das WESEN des
Vierbeiners ankommt. Lucy können wir nur unter leichter Narkose
behandeln lassen, auch wenn die Behandlung absolut Schmerzfrei ist.
Sie stirbt vor Angst, ist danach depresiv und verliert jegliches Vertrauen.

[martinav]

Aus eigener, leidvoller, Erfahrung weiß ich ja, wie schwer eine Entscheidung ist. Bei Dusty (wurde wegen Bandscheibenvorfall behandelt) hatten wir das Gefühl, es ist Zeit, ihn zu erlösen und haben den TA auch zwei x direkt darauf angesprochen. Ich höre es noch, als wäre es gestern gewesen: Neiiiin auf keinen Fall...dazu besteht gar kein Anlass....das bekommen wir wieder hin......
Man glaubt es auch zu gerne.

Unser Fehler war, dass wir unserem TA vertraut haben und nicht eher nach Gießen in die Tierklinik gefahren sind, weil wir an den Bandscheibenvorfall nicht mehr so richtig glauben konnten.

Ich hoffe, wir haben daraus gelernt. Das war z. B. auch ein Grund, warum bei Ayla die Diagnose so schnell feststand, weil ich mich mit vielleicht... oder könnte... und dann probieren wir noch das...nicht zufriedengegeben habe.

Meine Nachbarin macht sich riesen Vorwürfe, dass ihr Bernermädchen so gelitten hat. Sie haben Dustys Krankengeschichte mitbekommen und sich geschworen, dass ihnen das nicht passiert.....aber genau so ist es gekommen....der Krebs wurde lange, viel zu lange nicht erkannt.....
Sie lassen sich auch nicht mehr von TÄen abspeisen, wenn der andere Hund ernsthafte Beschwerden hat, fahren sie direkt nach Hofheim.

Ich werde auch in Zukunft kein Tier vorschnell aufgeben aber ich lege allergrössten Wert auf eine klare Diagnose um dann, so hoffe ich, die richtige Entscheidung treffen zu können.

[maria.h]

Ich hoffe auch das wir aus unseren schmerzhaften Erfahrungen etwas positives gewinnen können!
Das wir durch die Erfahrungen die wir alle gesammelt haben, so etwas wie einen sechsten Sinn für unsere
Vierbeinern bekommen haben.
Und wir immer richtig für sie entscheiden

[pinoleg]

[chybo]

[maria.h]