Hallo,
in einem anderen Fourm hat jemand mitbekommen, dass meine Baffy Chemo-Therapie bekommt. Ich habe daher einen Erfahrungsbericht zusammengestellt. Ich denke, dies würde hier auch ganz gut reinpassen, da es einen groben Überblick über Baffys Behandlung gibt:
Hier nun unser Erfahungsbericht mit Chemo-Therapie:
Im Mai 2010 habe ich zufällig beim Kraulen, in Baffys Kniekehlen die Lymphknoten deutlich fühlen können. Sie waren nicht besonders groß, und in beiden Kniekehlen genau gleich groß. Von daher habe ich mir keine großen Gedanken darum gemacht. Ich dachte, das gehört halt so ... Trotzdem habe ich immer wieder hinfassen müssen, es hat sich aber nicht viel verändert. Dann entzündeten sich Baffys Augen. Nachdem Euphrasia-Tropfen über mehrere Tage nicht geholfen haben, sondern die Augen immer schlimmer wurden, entschied ich mich in die Tierklinik mit ihr zu fahren.
Wir hatten einen sehr netten Assistenzarzt der Baffy untersuchte. Er fand aber nichts an den Augen und gab ihr eine Augensalbe. Eher beiläufig erwähnte ich noch die Lymphknoten. Der Arzt tastete die Knoten sofort ab und meinte, dass das unnormal sei, und dass an beiden Kniekehlen die Knoten deutlich geschwollen seien.
Das war der Anfang ... Baffy wurde auf den Kopf gestellt und eine Gewebeprobe wurde entnommen. Anfang Juni 2010 bekamen wir dann die niederschmetternde Diagnose - Baffy hatte Lymphknotenkrebs (malignes Lymphom), Lebenserwartung ohne Behandlung 6-8 Wochen. Baffy war zu dem Zeitpunkt 5,5 Jahre alt.
Weitere Untersuchungen ergaben dann, dass Baffy ansonsten gesund ist und der Krebs bisher nur auf die Milz gestreut hatte. Der Arzt riet uns dringend zu einer Chemo-Therapie. Das war erstmal ein Schock!!! Instinktiv lehnten wir die Chemo-Therapie erstmal ab, aber es gab keine wirkliche Alternative. Nachdem uns der Arzt super aufgeklärt hatte, und wir auch von andere Seite Informationen über die Chemo-Therapie beim Hund erhalten hatten, haben wir uns dann doch dafür entschieden. (Wie jeder der sich mit der Chemo-Therapie beim Hund nicht auskennt, hatten wir die schlimmen Geschichten und Bilder von Menschen vor Augen, die Chemo-Therapie erleiden müssen. Dieses Bild ist aber völlig falsch, man kann die Chemo-Therapie beim Menschen überhaupt nicht mit der Chemo-Therapie beim Hund vergleichen!!!)
Klar war, dass diese Krebsform auch mit Chemo-Therapie nicht heilbar ist, sondern dass man den Krebs damit lediglich eine gewisse Zeit "aufhalten" kann, der Hund dabei aber eine sehr gute Lebensqualität hat. Man sagte uns, dass Baffy, wenn sie gut auf die Chemo-Therapie ansprechen würde, eine Lebenserwartung von 6 bis 24 Monate haben könne und das ohne Schmerzen und Leiden. Diese kleine Chance wollten wir nutzen, wir wollten es wenigstens versuchen, um hinterher nicht sagen zu müssen, wir hätten nicht alles versucht. Wir hätten ja jederzeit abbrechen können, hätte Baffy die Chemo nicht vertragen ...
So bekam Baffy also am 11.6.2010 ihre erste Chemo-Therapie ..... viele weitere sollten folgen.
Baffy hat Gott sei Dank wunderbar auf die Chemo-Therapie angesprochen und ihr ging es zu jeder Zeit hervorragend damit. Jemand der nichts von Baffys Krankheit wusste, hat ihr rein gar nichts angesehen. Sie war quietschvergnügt wie eh und je und voller Lebensfreude. Ich habe weiterhin mit ihr beim Obedience-Training teilgenommen und sie konnte eine Leben führen wie zuvor auch!
Zwischenzeitlich sind fast 10 Monate vergangen und am Freitag wird Baffy ihre letzte Behandlung bekommen!!!!
Nach wie vor geht es ihr sehr gut! Nun hoffen wir auf viele weitere glückliche Monate mit unserer Maus und sind unendlich dankbar, was die Tiermedizin heutzutage leisten kann!!!
Ich schreibe dies, weil viele Menschen eine Chemo-Therapie beim Hund noch kategorisch ablehnen und ich möchte mit Baffys Geschichte einen kleine Beitrag dazu leisten, den Menschen zu zeigen, dass es doch auch sehr positiv laufen kann!